An Weihnachten darf er in keinem Wohnzimmer fehlen: der Weihnachtsbaum. Doch sind wir ehrlich: wirklich nachhaltig ist dieser Brauch leider nicht. Wer der Umwelt und unseren Wäldern etwas Gutes tun möchte, kauft einen Baum aus einer zertifizierten Weihnachtsbaumkultur – oder noch besser, man baut sich seinen nachhaltigen Weihnachtsbaum einfach selbst. Da er sich jedes Jahr wiederverwenden lässt, ist solch ein Baum sogar doppelt nachhaltig.

Oh Tannenbaum - eine Ökobilanz des Weihnachtsbaums

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind - und schlägt Jahr für Jahr die Hände über dem Kopf zusammen: Allein in Deutschland werden rund 30 Millionen Nadelbäume zu Weihnachten verkauft, um nur zwei Wochen später im Müll zu landen. Laut Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) ist seit 2000 der Absatz sogar konstant gestiegen. Bei den Deutschen gehört die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) zu den beliebtesten Bäumen. Sie stand 2020 in drei von vier deutschen Haushalten - nach Zahlen des HDH.

75 Prozent der deutschen Weihnachtsbäume sind Nordmanntannen
(Quelle: Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH))

Doch diese Bäume sind bei uns nicht heimisch. Sie werden daher in Deutschland extra auf Plantagen herangezogen. Dadadurch verkürzen sich zwar die Transportwege, aber es braucht Wasser, Platz und viel Dünger, damit sie bei uns gedeihen. Hinzukommt, dass nach dem deutschen Naturschutzbund Nabu zufolge auf diesen Plantagen auch Insektizide gegen Ungeziefer wie Käfer und Läuse und auch Herbiziden und Mineraldünger eingesetzt werden. Das belastet aber nicht nur unsere Böden, Gewässern und unsere Ökosysteme, sondern schadet sogar der Gesundheit (Quelle: Umweltbundesamt). Nachhaltig ist also definitiv anders.

Künstlicher Weihnachtsbaum - eine Alternative?

Zuletzt bleibt noch: auf Plastik setzen? Aus Liebe zur Umwelt? Darüber lässt sich hierzulande streiten. In den USA hingegen ist bereits heute jeder dritte Christbaum eine Tanne aus Kunststoff. Für uns Deutsche sterben in jedes Jahr knapp 30 Millionen Bäume zum Weihnachtsfest. Der Umstieg auf einen künstlichen Weihnachtsbaum würde das Baumfällen zugunsten des Weihnachtsbrauchs verhindern. Ein weiterer Grund, der für die Kunststoff-Varainate vermeitlich spricht: Der künstliche Weihnachtsbaum kann jedes Jahr aufs neue wiederverwendet werden. Damit entfällt schon mal das für den Transport der Bäume aus dem Wald zum Händler und dann zum Kunden anfallende CO2.

Ganz falsch ist das ja nicht. Aber: Woher kommen die Kunststofftannen eigentlich? Bei vier von fünf Plastiktannen handelt es sich nämlich um Importe aus China. (Quelle: GEO)

Wenn wir also ehrlich sind, dann stehen Plastikbäume in Sachen Ökobilanz nicht wirklich besser dar als ihre Naturvorbild: wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der späteren Entsorgung als Plastikmüll. Aber keine Sorge, Du musst auf Deinen Weihnachtsbaum nicht verzichten, denn wir haben für Dich eine nachhaltige Alternative.

Weihnachtsbaum aus Holz - eine Alternative zum Wegwerf-Tannenbaum

Was wir natürlich gut verstehen können, dass Du auf diese wunderschöne Tradition nicht ganz verzichten magst. Deshalb haben wir uns nach einer umweltfreundlichen Variante umgeschaut: ein wieder verwendbarer Tannenbaum aus altem Holz.

Nachhaltiger Weihnachtsbaum aus Holz

Der Vorteil dieses Baums liegt auf der Hand: Einmal gefertigt und aufgebaut, kannst Du ihn nach Weihnachten im Keller oder auf dem Speicher verräumen und im nächsten Jahr kannst Du ihn einfach wieder aufbauen. Da freut sich auch das Christkind.

Wir zeigen, wie Du Deinen eigenen stylischen und wieder verwendbaren Weihnachtsbaum bauen kannst:

Bauanleitung: Weihnachtsbaum aus Holz

Material

  • Alte Holzlatten
  • Säge/Kappsäge
  • Zollstock und ggf. Anschlagswinkel
  • Bleistift
  • Akkuschrauber/Schraubenzieher
  • Schrauben
  • Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz)
Vorbereitung
Material sammeln und richten
Dauer
90 Minuten
Schwierigkeit
schwer

Schritte

1

Nutze die längste Holzlatte und definiere, wie hoch Dein Baum später sein soll. Kürze die Holzlatte dafür nach Bedarf mit der Säge direkt auf die gewünschte Länge.

2

Wir beginnen nun von oben nach unten mit den Querlatten. Dafür die erste Quer-Holzlatte auf ca. 30 cm ausmessen und mit einem Bleistift auf der Rückseite markieren - je nach nach Größe der einzelnen Latten kannst Du mit der Länge natürlich nach Deinem Geschmack variieren.

3

Nacheinander die weiteren Querlatten ausmessen, mit dem Bleistift und dem Anschlagwinkel die Schnittkanten markieren. Dabei jeweils die Latten um 20 cm verlängern (im Vergleich zur Vorherigen). Dies bis zu sechs mal wiederholen.

4

Die Holzlatten mit der Säge auf die markierten Längen zuschneiden - Vorsicht: Verletzungsgefahr. Wir empfehlen daher das Tragen von Schutzkleidung.

5

Die Latten werden nun nacheinander der Größe nach an der im Schritt 1 verwendeten Latte befestigt. Verwende hierfür jeweils zwei Schrauben auf der Rückseite. Achtung: Fixiere die erste Latte mit ca. 20 cm Abstand von oben, dann kannst Du die Spitze später mit einem Stern dekorieren.

6

Lasse zwischen den einzelnen Querlatten ca. 5 cm Abstand. Montiere anschließend nach Belieben die gewünschte Anzahl an weiteren Querlatten.

7

Fixiere Deinen fertigen Baum. Hierbei gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten: Wir haben ihn an einer alten Palette festgeschraubt. Du kannst dafür aber auch einen großen Topf mit Sand befüllen oder einen vorhandenen Baumständer nutzen.

8

Baum aufstellen und dekorieren.

Die Anleitung für den Weihnachtsbaum aus Holz, gibt es auch als Video:

Dekotipps für Deinen Weihnachtsbaum:

Beim Dekorieren Deines Weihnachtsbaums sind keine Grenzen gesetzt. Du kannst hierfür alles weihnachtliche verwenden, was Du zuhause findest. Ob Strohsterne oder Kugeln - der Baum freut sich über jegliche Dekoelemente. Auch eine Lichterkette eignet sich ideal zur Verzierung. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit lassen sich auch natürliche Materialien wie Tannenzapfen, Walnüsse, Federn, Stroh- und Anissterne oder getrocknete Orangenschalen zur Dekoration nutzen.