Irrtum 1: Für eine PV-Anlage muss man ein Gewerbe anmelden!
Wird bei dem Betrieb einer Photovoltaikanlage ein Gewinn erzielt oder ist der Betreiber umsatzsteuerpflichtig, muss diese Solaranlage tatsächlich gemeldet werden. Darunter fällt zum Beispiel der Verkauf des erzeugten Stroms an Dritte - also wenn der Strom ins Netz eingespeist wird.
Bei Privatpersonen ist das jedoch nicht der Fall, wenn die jährlichen Einnahmen den Betrag von 17.500 Euro nicht überschreiten. Dann kann der Betreiber die Kleinunternehmerregelung für sich in Anspruch nehmen. Durch die Anmeldung eines Kleinunternehmens beim Finanzamt, welche bei privaten Betreibern von kleinen Photovoltaikanlagen vollkommen ausreicht (solange sie sonst nicht als Einzelunternehmer selbstständig tätig sind), entfällt die Umsatzsteuerpflicht. Entweder meldest Du Dich als Betreiber selbst beim Amt oder Du wirst automatisch im Juni nach dem ersten Jahr der Anschaffung zum Kleinunternehmer. Voraussetzung: Du überschreitest den Grenzbetrag nicht. Vorausgesetzt zur Anwendung der Kleinunternehmerregelung ist allerdings, dass mit der Solaranlage kein steuerrechtlicher Gewinn gemacht wird.
Irrtum 2: Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage lohnt sich nicht!
Photovoltaikanlagen nutzen regenerative Sonnenenergie und erzeugen daraus elektrischen Strom. Die Sonne hat eine unglaublich große Kraft und strahlt Tag für Tag auf unsere Dächer. Das wird sie voraussichtlich auch noch viele weitere Jahre tun, ohne dafür einen Preis zu verlangen. Damit können wir ihre Leistung für uns nutzen – ohne dafür zu bezahlen. Und dazu wird auch noch gespart: Der kWh Netzstrom - den Strom aus der Steckdose - für die Du normalerweise ca. 29 Cent hinblättern müsstest, entfällt. Da die Preise für Strom höher werden (Tendenz steigend), ist das von großem Vorteil. Stattdessen benutzt Du dann den Strom, den Du selbst mit Deiner Anlage erzeugst, um Deinen Strombedarf zu decken. Wenn Du diesen erzeugten Solarstrom in Deinem Haushalt verwendest, werden also Deine Stromkosten um einiges gesenkt. Genau genommen um mehr als die Hälfte, denn die Modulpreise fallen und damit liegen auch die Gestehungskosten von selbstproduziertem Strom (mithilfe einer durchschnittlichen Solaranlage) zwischen nur 11 und 13 Cent pro Kilowattstunde. Und diese Zahl wird voraussichtlich noch weiter sinken!
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Jetzt Beratungstermin vereinbarenIrrtum 3: Photovoltaikanlagen werden nicht mehr gefördert!
Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird bereits die Anschaffung einer Photovoltaikanlage vom Staat unterstützt. Zudem gibt es staatliche Förderungen aus den Mitteln der BAFA. Diese fördern Solarkollektoren, die für die Beheizung von Räumen und der Warmwasserbereitung sorgen. Außerdem existieren viele zinsgünstige Kredite, Prämien und weitere Vorteile für Hausbesitzer, die von den Bundesländern und Kommunen ausgehen und den Umstieg auf erneuerbare Energien erleichtern.
Siehe hierzu auch unseren Beitrag: Photovoltaik Förderung

Irrtum 4: Photovoltaik zahlt sich erst nach unzähligen Jahren aus!
Wenn eine Photovoltaikanlage betrieben wird, die ausschließlich aus eigenen Mitteln finanziert wird und in etwa dem Durchschnitt entspricht, hat diese eine Amortisationszeit von 11 bis 13 Jahren. Die Amortisationszeit beschreibt dabei die Zeit, die vergehen muss, bis die Investitionskosten und die Betriebskosten von den Solarerträgen gedeckt werden. Spielte ein Darlehen bei der Finanzierung der Anlage eine Rolle, verlängert sich diese Zeit auf ca. 13 bis 15 Jahre.
Irrtum 5: Die Herstellung einer Photovoltaikanlage benötigt mehr Energie, als diese bei Betrieb erzeugt!
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) berichtete neuerdings, dass sich die Amortisationszeit auf nur etwa zwei Jahre beläuft. Das bedeutet, dass nach diesem Zeitraum die benötigte Energie zur Herstellung der Photovoltaikanlage bereits produziert wurde. Ab diesem Zeitpunkt erzeugt die Solaranlage fortlaufend Energie als Plus.
Wenn man dabei die durchschnittliche Lebensdauer der Anlage von circa 20 Jahren betrachtet, erkennt man, dass mindestens zehn Mal so viel Energie gewonnen wird, als zur Herstellung notwendig war. Der Energieaufwand für die Herstellung, Nutzung und das finale Recycling eines Polysilizium-Moduls beläuft sich auf 600 kWh. Pro Jahr kann ein Solarmodul in Deutschland (abhängig vom genauen Standort) etwa 250 kWh erzeugen. Hochgerechnet auf die gesamten Jahre des Betriebs werden also 6.250 kWh produziert, womit der Energieaufwand die Herstellung unbedenklich in Kauf genommen werden kann.
Irrtum 6: Am Tag erzeugt man mehr Strom als man benötigt und nachts fehlt er dann!
Ängste um eine unsichere Stromversorgung existieren ebenfalls bei den Menschen, da diese vermuten, dass man bei fehlender Sonneneinstrahlung ohne Strom auskommen muss. Sonnenstrom ist natürlich wetter- und tageszeitabhängig, aber das bedeutet noch lange keinen Stromausfall. Das liegt daran, dass man nicht vom Netzstrom abgekoppelt ist, nur weil man Solarstrom nutzt. Es kann also weiterhin jederzeit die Energie aus der Steckdose verwendet werden. Zudem gibt es die Möglichkeit von Stromspeichern.
Photovoltaikspeicher im Überblick: Bis zu 80% Deines Strombedarfs kannst Du mit einer PV-Anlage in Kombination mit einem Speicher decken. Welche Speichermöglichkeiten es gibt, erfährst Du in unserem Blogbeitrag "Stromspeicher: Ratgeber zur Speicherung aus Photovoltaikanlagen".
Irrtum 7: Eine Photovoltaikanlage ist unbezahlbar teuer!
Die Module werden zunehmend günstiger, sodass die Kosten für die Anschaffung seit den letzten Jahren zunehmend sinken. Der Geldbetrag, der inklusive Montage aktuell zu bezahlen ist, liegt bei einer Anlage mit einer Leistung von 4 kWp bei nur noch 6.000 Euro netto. Das einzig Teure sind die Akkumulatoren, die die Stromspeicherung möglich machen. Dagegen sind die Wärmespeicher, die die Solarwärme für den Abend speichert, recht günstig zu erhalten und gehören heute beinahe zu jeder modernen Heizungsanlage, welche Solarthermie verwendet. Das liegt daran, dass die Technik hinter dieser Art der Wärmeproduktion recht einfach ist: In den meisten Fällen bestehen diese Heizungsanlagen lediglich aus einem isolierten Gefäß und einem Wasserbehälter.
Erfahre mehr in unserem Beitrag Photovoltaik Förderung unter Was kostet eine PV-Anlage für ein Einfamilienhaus?
Irrtum 8: Die Sonne in Deutschland ist nicht stark genug!
Die Fläche an Modulen muss in Deutschland nur acht Quadratmeter betragen, um einen durchschnittlichen 1-Personen-Haushalt mit Strom zu versorgen. Natürlich wäre die erzeugte Menge an einem südlicheren Standort höher, doch selbst in Hamburg verzeichnet man jährlich um die 1.487 Sonnenstunden, was für einen lohnenswerten Betrieb einer Photovoltaikanlage vollkommen ausreicht. Auch die Aussage, dass sich nur Süddächer für die Montage von Solaranlagen lohne, ist falsch. Wenn auch ein Dach gegen Süden gerichtet am meisten Sonnenstrahlen empfängt, lohnt sich der Anlagenbetrieb durchaus auch bei Dächern nach Osten oder Westen. Dafür kompensiert man die geringere Lichteinstrahlung ganz einfach mit zusätzlichen Solarmodulen, sodass die gleiche Menge Strom erzeugt wird, wie mit einem Süddach. Häufig besteht zudem die Annahme, dass sich Solarthermie im Winter zum Heizen nicht eignet, da man vermutet, dass Wärme benötigt wird, damit die Module funktionieren. In Wahrheit ist sogar das Gegenteil der Fall: Je niedriger die Temperatur, desto effizienter arbeiten die Module. Der Leistungsverlust liegt pro Grad Celsius bei 0,5 Prozent. Eine hohe Sonneneinstrahlung bei niedrigen Temperaturen ist also die beste Bedingung, um mit Solaranlagen Strom zu erzeugen. Selbst bei Minusgraden wird an sonnigen Tagen also genügend Strom erzeugt. Dementsprechend können auch im Winter die Heizkosten verringert werden.

Irrtum 9: Kein Strom ohne strahlenden Sonnenschein!
Solaranlagen produzieren immer dann Strom, wenn es draußen hell ist. Egal ob Sommer, Frühling, Herbst oder Winter. Der Ertrag fällt bei strahlendem Sonnenschein natürlich am höchsten aus, die Photovoltaik-Anlagen arbeiten aber auch bei ungünstigeren Wetterbedingungen. Dazu zählen beispielsweise ein bewölkter Himmel, Regen oder Nebel.
Moderne Photovoltaik-Module nutzen nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung bei klarem Himmel zur Stromproduktion, sondern auch diffuse Lichteinstrahlung, die durch die Wolken tritt. Was ist diffuses Licht? In der Natur spricht man per Definition von diffusem bzw. flächigem Licht, wenn das Sonnenlicht durch Wolken, Nebel oder auch Bäume gleichmäßig gebrochen wird, sodass es sich weich und flächig verteilt. Dabei gilt: Je heller es ist, desto mehr Strom wird produziert. Unabhängig davon, ob die Sonne zu sehen ist oder nicht. In Deutschland macht der diffuse Anteil übrigens etwa die Hälfte der Einstrahlung aus.
Irrtum 10: Photovoltaik-Recycling ist teuer und aufwändig!
Häufig wird behauptet, dass die Entsorgung von Photovoltaikanlagen umständlich sei und man tief in die Tasche greifen müsse, um das zu finanzieren. Zwar stimmt es, dass in Deutschland die gesetzliche Rücknahmepflicht besteht, die im Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) festgelegt ist. Aber für das Recycling der ehemals montierten Anlagen sind die Hersteller und Importeure zuständig. Es besteht für diese die Pflicht, angebrachte Entsorgungsmöglichkeiten anzubieten und die Kosten einer ordnungsgemäßen Entsorgung zu tragen.
Wie Du siehst, lassen sich die genannten Einwände gegen Photovoltaikanlagen problemlos widerlegen. Das Licht der Sonne zu nutzen, um daraus Energie zu gewinnen ist umweltfreundlich und lohnt sich auf lange Sicht auch finanziell!
Haben wir Dich von PV überzeugt? Dann beraten wir Dich gerne.