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18.02.2021

Sanierungsarbeiten im Ranney Brunnen

Die badenova Netztochter bnNETZE saniert und reinigt mithilfe zweier Spezialfirmen ab dem 22. Februar 2021 den Ranney Brunnen in Offenburg-Kinzigmatt. Dabei kommen auch Taucher zum Einsatz, die defekte Armaturen austauschen. Die Arbeiten sollen bis Ende März andauern und werden im Auftrag der Offenburger Wasserversorgung durchgeführt.

Tauchgang ins Grundwasser
Tauchgang ins Grundwasser

bnNETZE verantwortet als Betriebsführerin für die Offenburger Wasserversorgung (OWV) die komplette Trinkwasserversorgung in Offenburg. Dazu gehören auch Betrieb, Unterhalt und Instandhaltung der 14 Tiefbrunnen, aus denen Offenburg mit Grundwasser versorgt wird. Der größte dieser Brunnen ist der 1955 errichtete Ranney Brunnen in Offenburg-Kinzigmatt. Der Brunnenschacht mit einem Durchmesser von rund vier Metern führt dort etwa zwanzig Meter senkrecht in die Tiefe. Anders als die übrigen Offenburger Tiefbrunnen, die nur aus einem solchen vertikalen Schacht bestehen, verfügt der Ranney Brunnen aber noch über sechs an seinem Grund horizontal abgehende Filterrohre. Diese Filterleitungen haben einen Durchmesser von 25 Zentimetern und eine Länge zwischen 35 und 66 Metern. Sie ziehen das Grundwasser aus einer ellipsenförmigen Grundfläche von der Größe etwa eines Fußballfeldes in den Hauptschacht, aus dem es dann in das Offenburger Wasserwerk „Am Sägeteich“ gepumpt wird. Die maximale Entnahmemenge des Brunnens beträgt 200 Liter pro Sekunde.

Ein Industrietaucher im Ranney Brunnen
Ein Industrietaucher im Ranney Brunnen

Alle Tiefbrunnen in Offenburg werden regelmäßig überprüft und gewartet. Die letzte Inspektion des Ranney Brunnens im Frühling 2018 fand unter dem Einsatz von Tauchern statt, die den Brunnen ausführlich untersucht und kleinere Reparaturen ausgeführt hatten. Dabei wurde weiterer Reparaturbedarf festgestellt, der nun in den kommenden Wochen durchgeführt werden soll.

Der erste Teil des Vorhabens beinhaltet erneut den Einsatz von Spezialtauchern, die sechs Armaturen im Brunnenschacht, sogenannte Plattenschieber, austauschen. Die Plattenschieber sind normalerweise immer geöffnet, so dass Wasser in den Brunnen eintreten kann. Nur im Falle von Wartungsarbeiten müssen sie geschlossen werden, damit der Brunnen trockengelegt werden kann. Nachdem die Schieber erneuert und verschlossen sind, wird der Brunnen im weiteren Verlauf der Arbeiten entleert und am Boden befindliche Pumpen und Steigleitungen entfernt, um Platz für die Regenerierungsarbeiten zu schaffen. Hierbei werden in den im Brunnenschacht abgehenden sechs Stahl-Filterrohren mineralische Ablagerungen, die sich über die Jahre aus dem Wasser absetzen, durch eine Hochdruckspülung entfernt und abgepumpt. Nach dem Einbau neuer, effizienterer Pumpen und Steigleitungen kommen zuletzt die Taucher erneut zum Einsatz und öffnen sehr langsam die Schieber, damit sich der Brunnen wieder füllt.

Da der Ranney Brunnen das Rückgrat der Offenburger Wasserversorgung bildet, ist der Zeitpunkt der Sanierungsarbeiten bewusst gewählt: „Im Sinne einer gesicherten Wasserversorgung führt bnNETZE die Arbeiten im Winterhalbjahr durch, da hier die Wasserabnahme geringer ist als im Sommer und die übrigen kleineren Brunnen die Versorgung problemlos alleine stemmen können“, erklärt Projektleiter Daniel Orth.

Zur Wasserversorgung in Offenburg:
Für die Offenburger Wasserversorgung übernimmt bnNETZE seit 2003 die komplette technische und kaufmännische Betriebsführung. Mit ihrem Know-How versorgt die badenova Netztochter in Offenburg und teilweise auch in Schutterwald und Hohberg rund 61.000 Einwohner mit über 12.400 Hausanschlüssen. Es wird ausschließlich aufbereitetes Grundwasser des Kinzigtals ins Leitungsnetz eingespeist. Ein Netz von mehr als 300 Kilometern Länge versorgt die Einwohner in den genannten Orten. Zum Versorgungssystem gehören 14 Tiefbrunnen mit bis zu 25 Metern Tiefe, zwei UV-Desinfektionsanlagen, sechs Hochbehälter und zwei Wasserwerk (Am Sägeteich und Vordere Rinne Zunsweier). Für Instandhaltung, Ausbau und Überwachung dieses Netzes und aller Anlagen investiert die Offenburger Wasserversorgung jährlich rund 1,5 Mio Euro. Im Jahr 2020 betrug die Fördermenge insgesamt 3,91 Millionen Kubikmeter. Die höchste Tagesabgabe betrug im Sommer 2020 rund 11.290 Kubikmeter.