Hohe Heizkosten durch richtiges Heizen vermeiden!
Falsches Heizen verursacht nicht nur hohe Energiekosten, sondern auch einen hohen CO2-Ausstoß. Rund 70 % des Energieverbrauchs sowie 60 % des CO2-Ausstoßes im Bereich Wohnen gehen auf das Konto der Heizung.
Endlich richtig Heizen: Die 10 häufigsten Fehler solltest Du vermeiden:
#1 Die Heizung ist nicht tageszeitabhängig eingestellt
Heize nur dann, wenn es auch nötig ist. Während Deiner Abwesenheit tagsüber oder in der Nacht muss Deine Heizung nicht auf „Normal-Level“ laufen. In diesen Fällen reicht es, die Heizung auf 15 °C laufen zu lassen. Programmierbare Thermostate können Dir dabei helfen, Energie zu sparen und richtig zu heizen.
Ein Raum heizt sich übrigens immer gleich schnell auf. Egal ob Du den Regler auf Stufe 3 oder Stufe 5 stellst. Bei höherer Einstellung verbrauchst Du nur mehr Energie und verursachst höhere Heizkosten.

Durch die Anpassung der Heizung an Deinen Bedarf und durch Nachtabsenkung kannst Du bis zu € 100 pro Jahr an Heizkosten sparen. Zusätzlich reduzierst Du durch die automatische Steuerung Deiner Heizkörper den Ausstoß von CO2 um ca. 425 kg pro Jahr. Der nachträgliche Einbau programmierbarer Thermostate ist ganz einfach, da nur der Thermostatkopf ausgetauscht werden muss.
Wie lange braucht eine Fußbodenheizung bis sie richtig warm wird?
Abhängig von individuellen Eigenschaften der Fußbodenheizung – wie der Verlegungsart als Nass- oder Trockensystem, elektrische Fußbodenheizung oder Dünnschichtsystem – musst Du mit 1 bis 3 Stunden rechnen, bis der Raum auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt ist. Derselbe Zeitraum gilt umgekehrt auch für das Abkühlen der Raumtemperaturen. Fußbodenheizungen, die schneller aufheizen, kühlen auch schneller wieder ab.
#2 Die Raumtemperatur ist zu hoch eingestellt
Es ist gesünder, sich wärmer anzuziehen, als sich permanent in überheizten Räumen aufzuhalten. Deshalb solltest Du die Heizung nicht nur an Deinen Bedarf, sondern die Raumtemperatur an die jeweilige Raumnutzung anpassen.
Während für Schlafräume oder die Küche niedrige Temperaturen ausreichend sind, hat man es in Wohnräumen gerne eine Spur wärmer. Mit nur einem Grad weniger kannst Du bis zu 225 kg CO2 pro Jahr vermeiden und Deine Heizkosten signifikant senken. Eine Maßnahme, die Du kaum bemerken wirst. Wohl aber die Umwelt!
Um es angenehm warm zu haben und richtig zu heizen, gelten folgende Temperaturen als energieeffiziente Richtlinien:
- Küche: 18 °C – 20 °C (Herd und Kühlschrank heizen mit!)
- Wohn-, Kinder- und Arbeitszimmer: 20 ° - 22 °C
- Badezimmer: 22 °C – 23 °C
- Schlafzimmer und Flur: 15 °C – 17 °C
#3 In den Heizkörpern befindet sich zu viel Luft
Wenn Du gluckernde Geräusche von Deinen Heizkörpern vernimmst, ist es wieder Zeit, die Heizkörper zu entlüften. Denn zu viel Luft vermindert die Heizkraft und erhöht Deine Heizkosten. Idealerweise entlüftest Du Deine Heizkörper vor dem Beginn der Heizperiode und bei Bedarf auch öfters.
Beginne in Maisonettenwohnungen oder Einfamilienhäusern mit mehreren Etagen im untersten Geschoss. Denn die Luft in einer Heizungsanlage steigt immer nach oben. Mittlerweile gibt es auch Ventile, die überschüssige Luft automatisch ablassen. Diese kannst Du nach Anleitung auch selbst gegen Deine alten Ventile austauschen.
Durch regelmäßiges Entlüften kannst Du den Energieverbrauch um bis zu 15 % senken. In einem Einfamilienhaus kann das schnell mal über € 60 bzw. in Wohnungen über € 30 pro Jahr Heizkostenersparnis bedeuten!
Durch regelmäßiges Entlüften kannst Du den Energieverbrauch um bis zu 15 % senken. In einem Einfamilienhaus kann das schnell mal über € 60 bzw. in Wohnungen über € 30 pro Jahr Heizkostenersparnis bedeuten!
#4 Falsches und unregelmäßiges Lüften
Auch wenn es draußen kalt ist – regelmäßiges Lüften ist auch im Winter unerlässlich. Lüften reduziert den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft und sorgt für eine gesunde Luftqualität. Bis zu 12 Liter Feuchtigkeit werden pro Tag in einem Vier-Personen-Haushalt durch Atmen, Kochen, Duschen und Waschen abgegeben. Nach wasserreichen Aktivitäten wie duschen oder baden solltest Du deshalb besonders gründlich lüften.

Die effizientesten Arten des Lüftens sind das Stoß- und Querlüften. Lüfte Deine Wohnung drei bis vier Mal täglich – jedoch mindestens zwei Mal – bei komplett geöffneten Fenstern bzw. Balkon- und Terrassentüren ungefähr 5 Minuten lang. So wird die warme und feuchte Luft im Raum schnell gegen kalte, trockene Luft ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen. Je kälter es draußen ist, desto kürzer dauert das Lüften.
Was Du nicht machen solltest: Mit gekipptem Fenster lüften! Durch regelmäßiges Stoß- und Querlüften kannst Du bis zu € 150 pro Jahr an Heizkosten sparen. Regelmäßiges Lüften vermindert nicht nur Raumfeuchte, sondern wirkt auch der Bildung von Schimmel in der Wohnung entgegen.
#5 Schlechte Isolierung von Fenstern und Türen
Um Geld nicht im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster hinaus zu heizen, solltest Du vor Beginn der Heizperiode die Isolierfähigkeit Deiner Fenster und Türen überprüfen. Damit die warme Luft im Raum bleibt, reichen Profildichtungsbänder, die Du kostengünstig in jedem Baumarkt kaufen kannst. Mit der Isolierung sparst Du circa € 7 pro Fenster an Heizkosten im Jahr.
Bei Doppelfenstern sollte nur der innere Flügel abgedichtet werden, da sich sonst Kondenswasser im Scheibenzwischenraum bildet. Das kann zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung führen. Auch durch schlecht gedämmte Außenwände geht Wärme verloren. Aluminiumbeschichtete Dämmmatten, die hinter den Heizkörpern angebracht werden, helfen dabei, die Wärme im Raum zu halten und energieeffizient zu heizen.
#6 Hochgezogene Rollos und Jalousien in der Nacht

Mit heruntergelassenen Außenrollos oder Innenjalousien bleibt die Heizwärme im Raum und die kalte Luft draußen. Damit vermeidest Du einen Wärmeverlust von bis zu 20 %.
Sollten sich vor Deinen Heizkörpern Vorhänge befinden: Vorhänge nicht zuziehen, da die Heizwärme sonst nicht in den Raum abstrahlen kann. Grundsätzlich sollten Heizkörper immer frei zugänglich und unverstellt sein.
#7 Zu hoher Warmwasserverbrauch
Auch bei der Warmwasseraufbereitung entstehen Heizkosten. Durch Reduzierung Deines Warmwasserverbrauchs kannst Du Deine Heizkosten deutlich senken und richtig heizen. In einem durchschnittlichen Haushalt fallen ungefähr 15 % der Energiekosten allein für das Aufheizen des Warmwassers an.
Mit diesen einfachen Maßnahmen kannst Du Deinen Warmwasserverbrauch reduzieren und dadurch bares Geld sparen:
1. Durchflussbegrenzer bei Wasserhähnen anbringen
2. Kaltes Wasser fürs Händewaschen verwenden
3. Auf häufiges Baden verzichten
4. Sparduschköpfe anbringen. Dadurch kannst Du den Warmwasserverbrauch bei jedem Duschgang um bis zu 50 % senken. In einem 3-Personen-Haushalt sparst Du damit bis zu 38.000 Liter Warmwasser und 2.550 kWh Energie sowie € 380 pro Jahr.
#8 Alte Heizungspumpen
In vielen Haushalten stellen sich in die Jahre gekommene Heizungspumpen als wahre Energiefresser heraus. Immerhin sind Heizungspumpen für ungefähr 20 % des gesamten Stromverbrauchs eines Hauses verantwortlich.
Durch den Austausch einer alten Heizungspumpe gegen eine energieeffiziente moderne Pumpe kannst Du rund € 100 pro Jahr einsparen und Deinen Stromverbrauch um bis zu 350 kWh senken. Dafür ist neben der regelmäßigen Wartung der Heizungspumpe auch die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur notwendig.
Tipp: Lasse Dich diesbezüglich von einem Installateur beraten.
#9 Schlecht isolierte und ungedämmte Heizungsrohre
Wenn Du Deine Heizungsrohre richtig dämmst, kannst Du pro Meter Rohr jährlich bis zu € 14 an Heizkosten sparen. Ob die Heizungsrohre Deiner Heizung schlecht isoliert sind, merkst Du an der Raumtemperatur. Je wärmer die Temperatur im Heizungskeller, desto schlechter isoliert sind die Rohre.
Rohrschalen zur Isolierung Deiner Heizungsrohre kannst Du im Baumarkt für wenige Euro pro Meter kaufen und selbst anbringen.
#10 Kein hydraulischer Abgleich
Kennst Du das Problem, dass Deine Heizkörper ungleich warm werden, obwohl sie auf gleicher Stufe eingestellt sind? Die ungleichmäßige Verteilung der Heizungswärme kann ein Indiz dafür sein, dass der sogenannte hydraulische Abgleich nicht mehr optimal eingestellt ist. Ein Problem, dass nicht nur Mehrfamilienhäuser, sondern auch kleinere Heizanlagen in Einfamilienhäusern betrifft.
Über 80 % der Heizungsanlagen sind nicht hydraulisch abgeglichen. Oft fließt durch die Heizkörper, die sich in der Nähe des Heizungskessels befinden, mehr Wasser als durch weiter entlegene Heizkörper.
Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper mit der richtigen Menge an Heizwasser versorgt werden. Jeder Heizkörper wird wieder gleichmäßig warm. Dank der Erhöhung der Energieeffizienz kannst Du durch einen hydraulischen Abgleich bis zu 15 % Heizkosten pro Jahr sparen.
Experten empfehlen für den hydraulischen Abgleich unbedingt einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Durch Inanspruchnahme von Fördermitteln und Zuschüssen für den hydraulischen Abgleich kannst Du die Kosten senken, die für diese Maßnahme entstehen.
In Hinblick auf Deine nächste Heizkostenabrechnung hoffen wir, dass Dir unsere Tipps zum richtigen Heizen dabei helfen, Geld zu sparen und Deine Umweltbilanz zu verbessern.