Während in mediterranen und südlichen Regionen Klimaanlagen schon seit Langem gang und gäbe sind, machen sich auch hierzulande immer mehr Menschen Gedanken über die Anschaffung einer Klimaanlage. Steigende Temperaturen in den Sommermonaten führen immer öfter zu sogenannten „Rekordsommern“ mit langanhaltenden Hitzeperioden ohne Abkühlung.
Aufgeheizte Räume durch intensive Sonneneinstrahlung und schlaflose, durchschwitzte Nächte müssen dennoch nicht sein – trotz nicht vorhandener Klimaanlage! In unserem Energiespartipp Nr. 7 zeigen wir Dir 10 heiße Tricks, um cool zu bleiben und Hitzewellen gut zu überstehen.

Unsere 10 besten Tipps, wie Du Hitzetage und Rekordsommer auch ohne umweltschädliche Klimaanlagen überstehst:

Bereits bei Temperaturen ab 28 Grad Celsius lässt unsere Leistungsfähigkeit deutlich nach. Temperaturen über 30 Grad führen zu einer verlangsamten Reaktionsfähigkeit und je nach Veranlagung auch zu Herz-Kreislauf-Problemen. Die ideale Raumtemperatur liegt bei 22 bis 24 Grad – je nach körperlicher Aktivität und subjektivem Empfinden. Mit unseren Tipps kannst Du ohne Klimaanlage der Hitze trotzen und dabei die Umwelt schonen und Strom sparen.

  1. Halte schon ab einer Außentemperatur von 25 Grad Deine Türen und Fenster tagsüber geschlossen.

  2. Lüfte morgens, abends und in der Nacht. Sogenanntes „Querlüften“ bei weit geöffneten Fenstern und Türen sorgt für eine gute Luftzirkulation und effektive Abkühlung. Lasse tagsüber alle Fenster und Türen geschlossen. Auch gekippte Fenster sind unbedingt zu vermeiden, da warme Außenluft ins Innere strömt.

  3. Was im Winter hilft, tut auch im Sommer gut. Gut gedämmte Wohnhäuser können im Sommer eine, bis zu fünf Grad geringere Raumtemperatur aufweisen als nicht gut gedämmte Häuser. Achte beim Isolieren von Fenstern darauf, dass ein angemessener Luftaustausch gegeben ist. Hermetisch abgedichtete Fenster können eine Schimmelbildung im Innenbereich begünstigen.

  4. Nimm Sonnenschutz-Maßnahmen im Außenbereich vor. Eine effektive Maßnahme, um sich vor Hitze im Inneren zu schützen, sind Beschattungssysteme wie Markisen, Rollläden oder Jalousien. Hier kannst Du eine Reduktion der Sonneneinstrahlung von bis zu 75 Prozent erreichen. Wähle dabei helle Farben, da diese das Sonnenlicht stärker reflektieren.

  5. Das Pflanzen von Laubbäumen vor Fenstern sowie das Begrünen von Außenfassaden mit Pflanzen wie Efeu oder Wildem Wein sind ebenfalls probate Mittel, um unerwünschte Hitze im Innenbereich fernzuhalten und für ein gesundes und angenehmes Raumklima zu sorgen.

  6. Auch Outdoor-Sonnenschutzfolien für Fenster reflektieren Sonnenlicht sehr gut. Da diese Folien die Lichteinstrahlung etwas dämpfen und meist nur schwer wieder zu entfernen sind, könnte sich das fehlende Sonnenlicht im Winter als Nachteil herausstellen.

  7. Wenn Du keine Möglichkeit hast, um draußen Rollos oder Jalousien anzubringen, kannst Du dies auch im Innenbereich tun. Dadurch kannst Du unerwünschte Sonneneinstrahlung immerhin bis zu 30 Prozent reduzieren. Auch hier sind hellere Farben sowie Textilien aus glatten Materialien am besten geeignet, die Raumtemperatur angenehm kühl zu halten. Vorsicht ist bei dunklen und strukturierten Stoffen und Vorhängen geboten. Sie wirken wie ein Wärmeschild, da sie Wärme absorbieren und nach und nach wieder an den Raum abgeben.

  8. Reflektierende und selbstklebende Schutzfolien für den Innenbereich können zusätzlich zu Innenjalousien oder Vorhängen helfen, Sonnenlicht außen vor zu halten.

  9. Um die Abgabe von Strahlungswärme im Raum zu reduzieren, schalte nicht benötigte Elektrogeräte wie PC, Fernseher oder Radiogeräte ab und vermeide den Stand-by-Modus bei ungenutzten Elektrogeräten.

  10. Auch wenn es an Hitzetagen verlockend sein kann, sich mittels geöffneter Kühlschranktüre Abkühlung zu verschaffen, solltest Du diesem Drang widerstehen. Denn je länger die Kühlschranktüre offensteht, umso mehr Energie wird vom Kühlschrank benötigt, um wieder auf Betriebstemperatur abzukühlen.

Ein Ventilator als Helfer in der Not

Bei schlecht isolierten, nach Süden ausgerichteten Häusern oder Dachgeschoss-Wohnungen kann sich die Hitze bei langandauernden Hitzeperioden dennoch – und das im wahrsten Sinne des Wortes – unangenehm stauen. Hier kann im Ausnahmefall ein energiesparender Ventilator in Schlaf- oder Arbeitsräumen Abhilfe verschaffen. Da Ventilatoren die Luft nicht wirklich abkühlen, sondern nur für Wind und ein Gefühl von Kühlung sorgen, schalte den Ventilator nur dann ein, wenn Du auch tatsächlich im Zimmer bist.

Wie funktioniert eine Klimaanlage und warum sollte ich sie vermeiden?

Die Funktionsweise einer Klimaanlage ähnelt der eines Kühlschrankes. Der Kompressor der Klimaanlage saugt warme Raumluft an und kühlt diese mithilfe eines Kältemittels herunter. Anschließend wird die abgekühlte Luft wieder an den Raum abgegeben. Dabei können je nach Art der Klimaanlage unterschiedlich hohe Energiekosten entstehen. Neben sogenannten „Monoblock-Klimaanlagen“, die in Fensterflächen verbaut sind, kommen in unseren Breitengraden vor allem „Splitgeräte“, die einen Wanddurchbruch erfordern, zum Einsatz.

Klimaanlagen: Schlecht für Umwelt- und Klimabilanz

Um warme Raumluft kühlen zu können, benötigen Klimaanlagen – wie Kühlschränke auch – sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW). Diese besitzen einen über 20.000 Mal höheren Treibhauseffekt als klimaschädigendes Kohlenstoffdioxid (CO2). Experten haben errechnet, dass bis zum Jahr 2050 zwölf Prozent der globalen Erwärmung durch Fluorkohlenwasserstoffe verursacht werden. Um dieser Tatsache positiv entgegenzuwirken, hat sich das „Kigali Abkommen“ (2019) zum Ziel gesetzt, den Einsatz von H-FKW in den nächsten 30 Jahren weltweit um mehr als 80 Prozent zu senken.

Neben den Fluorkohlenwasserstoffen ist der hohe Energiebedarf für die schlechte Umweltbilanz von Klimaanlagen verantwortlich. Dies gilt auch für Klimaanlagen der Energieeffizienzklasse A!


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