Nachhaltig kochen - was bedeutet das eigentlich? Es fängt schon beim Einkauf an: Wo kaufe ich die Lebensmittel? Wo wurden sie produziert? Wie sind diese verpackt? Bestenfalls natürlich gar nicht. Aber auch was wir essen spielt eine Rolle. So ist eine fleischarme Ernährung grundsätzlich nachhaltiger als eine Mischkost, da unter anderem CO2 eingespart wird. Food-Expertin Ina Walter hat deswegen zwei vegetarische Rezepte für Dich, die nicht nur die ganze Möhre verarbeiten und so kaum Abfall verursachen, sondern so auch noch doppelt so köstlich sind. Du kannst sie zusammen oder einzeln essen: Karottensuppe mit Karottengrün-Pesto!

Heute darf ich Dir ein Rezept zum Thema Nachhaltigkeit servieren. Nachhaltigkeit heißt bei mir auch, dass versucht wird, das ganze Gemüse beim Kochen zu verwenden. Wusstest Du zum Beispiel, dass Du das Grün der Karotte auch essen kannst? Ehrlich gesagt habe ich das auch erst letztes Jahr das erste Mal mitbekommen und seitdem stand das "Karottengrün-Pesto" weit oben auf meiner To-Do-Liste. Das Pesto eignet sich perfekt als Topping für die nachfolgende Karottensuppe, die ich Dir heute vorstellen möchte.

Karotten haben gerade Saison und sind richtige Powerpakete. Sie sind reich an Mineralien wie Kalium, Natrium und Calcium, enthalten Vitamin C und A sowie B-Vitamine und jede Menge Beta-Carotin. Außerdem kommen sie mit schlanken 35 Kalorien je 100 Gramm daher. Für mein Rezept habe ich mich für die handelsüblichen orangenen Karotten entschieden. Wer es bunter will, der findet auch immer häufiger auch die gelben oder violetten Karotten. Am liebsten kaufe ich diese übrigens beim Bauern um die Ecke. Da haben sie einen sehr kurzen Lieferweg hinter sich und gleichzeitig werden so noch die regionalen Bauern unterstützt.

Apropos Nachhaltigkeit: Ich schäle meine Karotten übrigens nie, sondern schrubbe sie einfach sehr gründlich unter dem Wasser ab. So befreit ihr die Karotten von allen Verschmutzungen und sichert Euch wichtige Inhaltsstoffe. Achte beim Kauf daher immer auf Bio-Qualität.

Rezept: Cremige Karottensuppe

Zutaten (für 2 Portionen)

  • 400 g Karotten
  • 100 g rote Linsen
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 150 ml Sahne/ Hafercreme
  • Saft 1/2 Zitrone
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1 TL Curry
  • Öl zum Braten
Vorbereitung
10 Minuten
Zubereitung
30 Minuten
Schwierigkeit
Leicht

Schritte

1

Zwiebel schälen und fein würfeln. Den Knoblauch ebenfalls schälen und in Scheiben schneiden. Knoblauch und Zwiebeln in eine Pfanne zu dem heißen Öl geben.

2

Karotten gründlich abbrausen, in dünne Scheiben schneiden und zu den Zwiebeln und dem Knoblauch geben und kurz in Öl anschwitzen.
Gemüsebrühe und Linsen sowie Salz, Pfeffer und Currypulver dazugeben. Zugedeckt ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis die Karotten weich sind.

3

Die Suppe mit dem Pürierstab nun fein pürieren. Sahne/Hafercreme dazugeben und alles miteinander vermischen und nochmal für 2-3 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.


Regional einkaufen

Wer sich gesund und nachhaltig ernähren will, der kauft überwiegend regional ein. Wieso? Ganz einfach: Mit dem Kauf von regionalen Lebensmitteln sicherst Du Dir durch geringe Transportwege einen hohen Nährstoffgehalt. Der kann bei weit aus der Ferne angereistem Obst und Gemüse schon mal verloren gehen. Zudem verbessern kurze Wege Deinen ökologischen Fußabdruck, da weniger CO2 ausgestoßen wird. Wenn Du regelmäßig beim Bauern in Deiner Nähe oder auf dem Wochenmarkt einkaufst, trägst Du außerdem zur wirtschaftlichen Stabilität Deiner Region bei. Auf diese Weise existieren auch in Krisenzeiten – wie wir sie beispielsweise durch Corona erfahren haben – keine hohen Abhängigkeiten zu anderen Ländern und Regionen. Übrigens: Obst- und Gemüsekisten können eine tolle Alternative zum selbst einkaufen sein. Sie werden oft als Abo oder auch als einmalige Bestellung angeboten. Achte hier aber unbedingt darauf, dass es sich um regionale Angebote handelt.

Rezept: Pesto aus Karottengrün

Zutaten

  • 100 g Karottengrün
  • 100 g Nüsse (z. B. 60 g Chashews / 40 g Pinienkerne)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Saft 1/2 Zitrone
  • 3 TL Hefeflocken
  • 6 EL Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • ein paar Chiliflocken
Vorbereitung
5 Minuten
Zubereitung
10 Minuten
Schwierigkeit
Leicht

Schritte

1

Das Karottengrün zuerst gründlich waschen und mit einem Tuch vorsichtig trockentupfen.

2

Anschließend mit dem Messer klein hacken. Knoblauchzehe schälen und fein hacken.

3

Karottengrün, Öl, Knoblauchzehe, Zitronensaft und Nüsse in ein Mixgefäß geben und mit dem Pürierstab langsam vermixen. Hefeflocken und Salz dazugeben (und bei Bedarf nochmal etwas Öl) und nochmal mixen, bis eine schöne Pesto-Masse entsteht. Diese in saubere Gläser füllen und im Kühlschrank lagern.

Die Karottensuppe hält sich im Kühlschrank drei Tage und eignet sich auch an den nächsten Tagen noch als schnelles Essen oder als To-Go-Mahlzeit.
Das Pesto bewahre ich im Schraubglas verschlossen im Kühlschrank auf. Ich gebe immer ein bisschen Öl auf das Pesto - das verlängert die Haltbarkeit.
Es hält sich im Kühlschrank ungefähr 1-2 Wochen und eignet sich somit auch toll als kleines Geschenk oder Mitbringsel.


Am liebsten esse ich die Suppe und auch das Pesto aber frisch zubereitet. Natürlich lässt sich mit dem Pesto nicht nur Suppe veredeln. Sehr lecker schmeckt es auch zu Pasta. Oder ihr esst es als Aufstrich auf dem Lieblingsbrot. Zur Suppe passen sehr gut noch selbstgemachte Brotcroutons. Hierfür verwende ich gerne härtere Brotscheiben, die schon ein paar Tage alt sind.  Diese werden mit einem scharfen Messer in Würfel geschnitten und 3-4 Minuten in der Pfanne in etwas Öl kurz kross gebraten.

Guten Appetit!