Erdbeeren aus Spanien? Spargel und Kirschen aus Südamerika? Obwohl in unseren Supermärkten fast alle Obst- und Gemüsesorten ganzjährig verfügbar sind, solltest Du nicht bedenkenlos zur Importware greifen. Wir zeigen Dir, wie Du Dich auch im Winter lecker und regional ernähren kannst. Wir haben außerdem eine leckere Rezeptidee für Dich zum Nachkochen.

Welches regionale Gemüse gibt es im Winter?

Das Lieblingsgemüse der Deutschen – die Tomate – kommt meist aus den Niederlanden, Frankreich oder Spanien. Dort wird Gemüse großflächig in riesigen Gewächshäusern gezüchtet. Dies geht nicht nur mit einem enorm hohen Energie- und Wasserverbrauch einher, sondern auch mit stark ausgelaugten Bodenflächen. Zudem entstehen durch die langen Transportwege klimaschädliche CO₂-Emissionen.

Dabei musst Du beim Einkaufen gar nicht in die Ferne schweifen! Denn auch die Wintermonate bieten uns tolle, heimische Gemüsesorten, mit denen Du Dich gesund und genussvoll ernähren kannst. Der Rot- und Grünkohl sowie der Porree werden in Deutschland beispielsweise auch während der Wintermonate im Freilandanbau kultiviert und können deshalb erntefrisch verzehrt werden. Auch weitere Kohl- und Kürbisarten, Kartoffeln und Karotten werden hierzulande angebaut und bereichern den Speiseplan in der kalten Jahreszeit. Außerdem lassen sie sich gut lagern.

Saisonales Gemüse für den Winter

  • Kohl

Ob Grün-, Weiß-, Rot-, Rosen-, Wirsing-, Spitz- oder Chinakohl: Kohlgemüse ist besonders nährstoffreich und stärkt aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehaltes das Immunsystem. Ob als klassisches Rotkraut, traditioneller Eintopf, in die Reispfanne geworfen, als Rohkost oder im Smoothie – unsere heimischen Kohlgemüsesorten bieten Dir viele Möglichkeiten für abwechslungsreiche Rezepte.

  • Wurzelgemüse

Heutzutage liegt das gesunde Wurzelgemüse wieder voll im Trend! Dazu zählen Knollensellerie, Rote Bete, Steckrüben, Karotten sowie Pastinaken, Schwarzwurzeln und Rettich. Die vielseitig verwendbaren Wurzeln und Knollen haben sich in der saisonalen Winterküche einen fixen Stammplatz erobert und sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Natrium und Magnesium. Wurzelgemüse eignet sich sehr gut für die Zubereitung von Suppen, für Pürees oder als geschmortes Ofengemüse – dazu ein leckerer Dip, fertig!

  • Salate

Der Feldsalat eine der gesündesten Salatsorten, die uns im Winter – auch regional angebaut – zur Verfügung stehen. Feldsalat zeichnet sich durch einen sehr hohen Vitamin-C-Anteil sowie durch einen hohen Gehalt an Zink, Magnesium, Kalium und Kalzium aus. Dazu ein frisches Brot und geröstete Walnüsse darüber gestreut und Dein Essen ist perfekt.

  • Kürbisse und Kartoffeln

Kürbisse sind in vielen Sorten und Varianten erhältlich und dunkel gelagert mehrere Monate lang haltbar. Mit reichlich Vitamin E und essenziellen Fettsäuren sind Kürbisse nicht nur vielseitig verwendbar, sondern auch sehr bekömmlich für unsere Gesundheit. Einige Kürbisarten eignen sich wunderbar für leckere Kuchen und Süßspeisen. Auch der Klassiker – die Kartoffel – hat im Winter Saison.

  • Chicorée

Der hauptsächlich von Oktober bis April angebaute Chicorée wird nicht nur im Dunklen gelagert, er wächst auch im Dunklen heran. Die Bitterstoffe im Chicorée sind vermutlich Geschmackssache, aber unumstritten gut für Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf. Er ist außerdem reich an Kalium, Folsäure und Zink und den Vitaminen A, B und C. Ob Suppe, Gemüsestrudel oder Kürbis- und Chicorée-Gerichte aus dem Ofen – lass Deiner Fantasie beim Kochen freien Lauf.

  • Lauch und Zwiebel

Der Klassiker des Suppengrüns - Lauch oder auch Porree genannt - wächst im Freiland überwiegend von August bis November. Aufgrund der guten Lagermöglichkeiten kannst Du ihn nahezu das ganze Jahr über aus regionalem Anbau erhalten. Achte hierbei einfach genau auf die Herkunft. Das lange, grüne Lauchgewächs enthält nicht nur wichtige Vitamine wie Vitamin C und verschiedene B-Vitamine, es ist auch ein guter Folsäure- und Betacarotinlieferant. Auch die Zwiebel, die wohl wahrlich der Allrounder aller Allrounder ist, hat in den Wintermonaten Saison.

Gemüse ziehen

Wusstest Du, dass Du Dein Gemüse auch selbst ziehen kannst? Das heißt, Du kannst aus Deinem Lauch einen weiteren Lauch herstellen. Und das geht ganz einfach: Du nimmst das Endstück Deines Porrees, an dem die vielen kleinen Wurzeln hängen und stellst es in eine Tasse oder ein Glas mit Wasser, sodass die Wurzeln bedeckt sind. Das Ganze platzierst Du dann an einem sonnigen Ort, z. B. auf Deiner Fensterbank oder Deinem Balkon. Um Schimmel zu vermeiden, solltest Du das Wasser zwei bis dreimal die Woche wechseln. Nach einiger Zeit wirst Du sehen, dass Dein Lauch wächst und Du kannst mit dem nächsten Lauchgericht loslegen! Das geht übrigens auch mit den Enden von z. B. Stangensellerie.



Rezept: One-Pot-Bulgur mit Wirsing

Wirsing
Ein One-Pot-Bulgur Gericht mit Wirsing.

Zubereitung/Anleitung

Zutaten/Material

  • 1 Wirsingkohl
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Tasse Weißwein oder Saft von 1 Zitrone
  • 2 Tassen grobkörniger Bulgur
  • 4 Tassen Wasser
  • 3-4 gehäufte EL Pesto
  • etwa 200 g Feta (alternativ: weglassen oder vegane Alternative)
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • Salz und Pfeffer
Vorbereitung
5 Minuten
Zubereitung
20 Minuten
Schwierigkeit
Leicht

Schritte

1

Den Wirsing waschen, vom Strunk befreien und in feine Streifen schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln, die Knoblauchzehen fein hacken.

2

Das Öl in einer großen Pfanne oder einem großen Topf erhitzen, die Zwiebelwürfel glasig dünsten, die Wirsingstreifen und den gehackten Knoblauch dazugeben und unter Rühren etwa zwei Minuten anschwitzen.

3

Mit dem Weißwein oder dem Zitronensaft ablöschen, den Bulgur dazugeben, alles verrühren, das Wasser dazu gießen, salzen, pfeffern und bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Bulgur weich aber noch bissfest ist.

4

Zwischendurch immer mal wieder umrühren, zum Schluss das Pesto unterrühren, den Feta oder Feta-Ersatz darüber streuen und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Welches regionale Obst gibt es im Winter?

Heimisches Obst vom Bauern Deines Vertrauens ist gut für die Umwelt und Deine Gesundheit. Warum? Kurze Transportwege schonen das Klima, die Ware bleibt außerdem länger frisch und behält somit mehr Nährstoffe. In den Wintermonaten ist die Auswahl mit Äpfeln und Birnen zwar begrenzt, dafür kannst Du diese mit gutem Gewissen genießen. Beim Kauf von unverzichtbaren Obst- und Gemüsesorten im Winter, solltest Du darauf achten, dass diese aus nachhaltigen Anbaugebieten stammen.

  • Äpfel

Im Erwerbsanbau werden in Deutschland 25 verschiedene Apfelsorten kultiviert. Äpfel zählen das ganze Jahr über zum Lieblingsobst der Deutschen. Pro Kopf und Jahr werden durchschnittlich 20 Kilogramm Äpfel verzehrt. Dank der vielen Vitamine, Mineralstoffe und dem hohen Ballaststoffgehalt wirkt sich der regelmäßige Genuss von Äpfeln auch positiv auf Deine Cholesterinwerte aus. Man sagt ja nicht umsonst An apple a day keeps the doctor away!

  • Birnen

Verschiedene Birnensorten, wie die sogenannten Winterbirnen, zeichnen sich durch ihre gute Lagerungsfähigkeit aus und sind bis in den Februar hinein aus heimischem Anbau erhältlich. Birnen enthalten – wie der Apfel – viele Vitamine und Ballaststoffe, und sind sogar noch leichter verdaulich. Birnen kannst Du nicht nur als Snack zu Dir nehmen, sie verfeinern auch Kuchen, Torten und Tartes.

Äpfel und Birnen.
Das beliebteste Obst der Deutschen ist der Apfel.

Warum regional und saisonal die beste Wahl ist

Saisonal und regional angebaute Obst- und Gemüsesorten aus Deutschland werden erst dann geerntet, wenn sie die Vollreife und somit ihre höchste Geschmacksintensität erreicht haben. Sie schlagen ihre importierte Konkurrenz also in Sachen Geschmack und enthalten zusätzlich auch noch mehr Vitamine und Nährstoffe. Ein nicht zu unterschätzender Ratschlag ist es außerdem, beim Einkaufen auf Bio-Qualität zu achten. Einen genauen Überblick darüber, welche Obst- und Gemüsesorten in Deutschland wann Saison haben, siehst Du in unserem Saisonkalender.