Energie und Geld sparen beim Wäschewaschen? Nichts einfacher als das! In unserem Energiespartipp Nr. 9 zeigen wir Dir, worauf Du beim Waschen im Niedrigtemperaturbereich achten solltest, um dabei ressourcenschonend und gut für die Umwelt vorzugehen.

Saubere Wäsche trotz niedriger Temperaturen

Nimm das Pflegeetikett nicht immer wortwörtlich. Denn die meisten Wäschestücke werden auch bei niedrigen Temperaturen im Bereich von 15 bis 40 Grad Celsius einwandfrei sauber. Niedrige Waschtemperaturen sind auch hinsichtlich der Keimbelastung für Menschen mit einem intakten Immunsystem vollkommen unbedenklich. Lediglich bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem sowie bei stark verschmutzter Wäsche stellt das Waschen im höheren Temperaturbereich ab 60 Grad eine sinnvolle Maßnahme dar.

Das richtige Waschmittel verwenden!

Bei niedrigen Waschtemperaturen zwischen 20 und 40 Grad solltest Du ein Niedrigtemperaturwaschmittel verwenden. Die darin enthaltenen Enzyme entfernen Schmutzpartikel und unangenehme Gerüche auch bei niedrigen Temperaturen. Falls sich in Deiner Wäsche vereinzelt Textilien mit stärkeren Flecken befinden, kannst Du diese Wäschestücke mit Gallseife oder einer Essigessenz vorbehandeln und danach mit der restlichen Wäsche in einem Niedrigtemperatur-Programm wie gewohnt mitwaschen.

Fein- und Flüssigwaschmittel enthalten keine Bleichmittel, sondern nur optische Aufheller. Sie waschen deshalb besonders gewebeschonend bei etwa gleicher Waschleistung wie es bei festen Vollwaschmitteln der Fall ist. Die Bleichmittel, die in Vollwaschmitteln in Pulver- oder Tab-Form enthalten sind, entfalten ihre Wirkung erst bei Temperaturen über 40 Grad!

Durch die Verwendung eines Niedrigtemperaturwaschmittels vermeidest Du außerdem, dass sich in Deiner Waschmaschine ein Film aus ungelösten Waschmitteln bildet.

Welche Temperaturen für welche Art von Wäsche?

Beim Wäschewaschen bei verringerten Temperaturen sparst Du nicht nur Strom und Geld, sondern schonst auch Deine Kleidungsstücke. Viele Kleidungsstücke, wie Funktionswäsche für Sport und Freizeit, sind sogar darauf ausgerichtet, um bei niedrigen Waschtemperaturen gewaschen zu werden.

Dank moderner Waschmaschinen mit effektiven Reinigungsprogrammen sowie Waschmitteln mit waschaktiven Substanzen, die schon bei niedrigen Temperaturen wirksam werden, kommt auch Wäsche mit stärkerer Verschmutzung bei energiesparenden 40 Grad sauber aus der Waschmaschine.

  • Temperaturen von 20 bis 30 Grad sind demnach ausreichend, um kaum bis leicht verschmutzte Oberbekleidung wie Blusen, Hemden und T-Shirts sowie Hosen, Jeans, Socken, Tisch-, Bett- und Nachtwäsche zu waschen.
  • Bei stärker verschmutzter Wäsche sowie bei Hand- und Geschirrtüchern, Waschlappen und Unterwäsche, empfehlen wir Waschgänge bei Temperaturen von 40 Grad.
  • Höhere Temperaturen ab 40 Grad sollten generell nur bei sehr stark verschmutzter Wäsche werden.
  • Wenn Du Wäsche ohne Flecken auffrischen möchtest, empfehlen sich Kaltwaschprogramme bei rund 20 Grad als besonders ressourcenschonende Waschvariante.

Nur bei ansteckenden Krankheiten ist es notwendig, Kleidung und Bettwäsche mit einer Temperatur von 90 Grad zu waschen. Um nachhaltig Geld und Energie zu sparen, sollten Kochwaschgänge in Deinem Haushalt jedoch Ausnahmen bleiben.

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Wie oft sollte man Kleidung und Textilien waschen?

Wir neigen dazu, unsere Wäsche zu häufig zu waschen. Viele Kleidungsstücke landen schon nach einem Mal tragen und kaum verschmutzt in der Waschmaschine. Zu häufiges Waschen beeinträchtigt die Fasern und das Gewebe Deiner Wäsche und lässt Farben rascher verblassen. Nur Bekleidung, die direkt am Körper getragen wird – wie Unterwäsche, Socken und T-Shirts – sollten täglich gewechselt und dementsprechend regelmäßig gewaschen werden.

Oberbekleidung, die keine Flecken oder sichtbare Verschmutzungen aufweist, kann durch Auslüften im Freien aufgefrischt und mehrmals getragen werden. Alternativ lassen sich unangenehme Gerüche auch mit sogenannten „Auffrischungsprogrammen“ im Wäschetrockner innerhalb von 15 Minuten vertreiben. Auch Hand- und Badetücher müssen nicht alle ein bis zwei Tage gewechselt und gewaschen werden!

Unsere Empfehlungen zum Wechseln von Kleidung und Textilien:

  • Handtücher: alle zwei bis drei Tage
  • Dusch- und Badetücher: einmal wöchentlich
  • Geschirrtücher: mindestens einmal wöchentlich oder je nach Einsatz auch öfter
  • Bettwäsche: alle zwei Wochen (bei starkem nächtlichen Schwitzen oder bei Krankheit schon früher)
  • Oberbekleidung wie Hosen, Kleider, Jeans und Pullover: nach zwei bis viermal tragen
  • T-Shirts, Unterwäsche, Socken: täglich

So viel Energie sparst Du beim Verringern der Waschtemperaturen

Beim Wäschewaschen werden etwa drei Viertel der Energie durch das Aufheizen des Wassers benötigt. Allein durch das Senken der Temperatur um nur 10 Grad kannst Du deutlich Strom und Geld sparen.

  • 40 % weniger Stromverbrauch beim Waschen mit 30 Grad C anstatt mit 40 Grad
  • 45 % weniger Stromverbrauch beim Waschen mit 40 Grad C anstatt 60 mit Grad

Du kannst also bei gleich hohem Energiebedarf zwei Trommeln Wäsche bei 40 Grad oder drei Trommeln Wäsche bei 30 Grad waschen anstatt nur eine Trommel Wäsche bei 60 Grad!

So sorgst Du für hygienische Bedingungen in Deiner Waschmaschine

Der Einsatz von sogenannten Hygienespülern, um sich vor Keimen, Pilzen, Bakterien und Viren aller Art zu schützen, erweist sich in den allermeisten Fällen als eine Maßnahme, die eher die Umwelt belastet und die Haushaltskosten erhöht. Denn bereits bei einer Waschtemperatur von 60 Grad werden Keime effektiv abgetötet. Das trifft vor allem dann zu, wenn bleichmittelhaltige Vollwaschmittel zum Einsatz kommen.

Auch um schlechten Gerüchen sowie einer Keimbesiedelung in der Waschmaschine vorzubeugen, empfiehlt sich ein monatlicher Waschgang mit einem Vollwaschmittel bei 60 Grad.

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