Das Gold des Gartens – oder wie wir es nennen: Kompost. Nicht nur nachhaltig, sondern auch das beste Geheimrezept für einen fruchtbaren Boden. Mit einem Kompost reduzierst Du Deinen Bioabfall, lieferst Deinem Garten wichtige Nährstoffe und sparst dabei auch noch Geld. Denn der fertige Kompost dient als natürlicher Dünger und fördert und verbessert die Struktur und das Wasserhaltevermögen im Boden. In diesem Blogbeitrag findest Du die Antworten auf all Deine Fragen rund um das Thema Kompost!

Was ist Kompost?

Der Begriff „Kompost“ bedeutet „das Zusammengesetzte“. Kompost besteht aus abgestorbenen organischen Materialien wie z. B. Gemüseresten, Grasschnitt oder anderen Gartenabfällen. Diese Materialien werden durch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien unter Zufuhr von Sauerstoff (in Form von Luft) zersetzt. Dadurch zerfallen sie von Zeit zu Zeit zunächst in gröbere und schließlich feinere Teile. So startet der Prozess der Humifizierung, wobei sich Huminstoffe bilden, die maßgeblich zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. In Verbindung mit Tonpartikeln entstehen schließlich sichtbare Krümel, die als Kompost oder Humus bezeichnet werden.

Kompostarten

Kompost kann man einmal nach seinem Inhalt unterscheiden oder nach der Beschaffenheit. Im Inhalt differenziert man zwischen Bioabfall- und Grünschnittkompost:

Beim Bioabfallkompost wird, wie der Name schon verrät, hauptsächlich Bioabfall verwendet. Auch Grünschnitt als Ausgangsmaterial darf auf den Haufen. Der Vorteil beim Bioabfallkompost besteht darin, dass er einen rund 30 % höheren Nährstoffgehalt hat. Er regt durch die unterschiedlichen Abfallprodukte den Boden schneller an als reiner Grünschnittkompost.

Der Grünschnittkompost besteht einzig und allein aus Grünabfällen aus dem Garten. In diese Art von Kompost dürfen keine Bioabfälle. Durch die enthaltenen Äste und Zweige ist der Grünschnittkompost sehr strukturreich. Er hat zwar einen geringeren Nährstoffgehalt, punktet aber mit einem sehr geringen Fremdstoffanteil.

Bei der Beschaffenheit unterteilt man in Frisch- und Reifekompost:

Der Frischkompost entsteht nach etwa drei Monaten und enthält noch nicht verrottete Pflanzenteile. Er eignet sich besonders fürs Mulchen, da er viele Nährstoffe enthält.

Der Reifekompost ist der fertige Kompost, der zur Verbesserung der Bodenqualität zum Einsatz kommt. Er enthält im Gegensatz zum Frischkompost nicht mehr ganz so viele Nährstoffe, dafür mehr fein zersetzte Substanz, den sogenannten Humus.

Mulchen in der Permakultur

Hast Du gewusst, dass Mulchen auch bei der Permakultur eine wichtige Rolle spielt? Weitere Infos findest Du in unserem Blogbeitrag rund um die Permakultur.

Humusdünger

Beim Kompostieren entsteht wertvoller Humus. Humusdünger ist besonders nährstoffreich und kann außerdem mehr Wasser im Boden speichern. Er fördert auch die Stabilität im Boden, in dem sich die Pflanzen gut verwurzeln können. Durch die lockere Struktur ermöglicht er dem Boden zudem eine gute Durchlüftung. Ein weiterer Vorteil: Humus kann den pH-Wert des Bodens ausgleichen.

Eigenschaften von Kompost

  • Kompost enthält viele Nährstoffe und verbessert als natürlicher Dünger den Boden.
  • Die im Kompost enthaltenen Humusmoleküle können viel Wasser speichern und sorgen somit für einen optimalen Wassergehalt.
  • Kompost ist dunkler als normale Erde und kann somit mehr Wärme speichern.
  • Kompost ist ein geeigneter Nährboden für nützliche Mikroorganismen.

Wie wird Abfall durch Kompostieren zu Kompost?

Den Zersetzungsprozess, der im Kompost stattfindet, nennt man auch Rotteprozess. Beim Rotteprozess werden die organischen Substanzen von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen abgebaut, wodurch Wärme entsteht. In der ersten Phase kommt durch die Zersetzung oftmals eine Temperatur von mehr als 50 Grad Celsius zustande. Durch diese hohen Temperaturen wird der Kompost hygienisiert und Keime werden abgetötet. Nach ungefähr 12 Wochen sinkt die Temperatur wieder und Humusstoffe werden aufgebaut. In der Endphase wandern auch Kleinstlebewesen wie Würmer oder Insekten ein und zersetzten die restlichen Materialien. Sie tragen somit ebenfalls zum Aufbau einer stabilen Humusform im Kompost bei.

Mikroorganismen und Kleinstlebewesen wie Würmer beschleunigen den Rotteprozess im Kompost.
Mit Hilfe von Mikroorganismen und Kleinstlebewesen wie Würmern entsteht aus organischen Abfällen wertvoller Kompost.

Welche wichtigen Nährstoffe enthält Kompost?

Schon mit ein paar Schaufeln Kompost kannst Du Deinen Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgen.  Hier findest Du eine Liste mit allen enthaltenen Nährstoffen, die dem Boden als natürlicher Dünger dienen:

  • Calcium
  • Magnesium
  • Schwefel
  • Spurenelemente
  • Phosphor
  • Kalium
  • Stickstoff

Kann Kompost Schadstoffe enthalten?

Kompost kann neben wichtigen Nährstoffen auch Schadstoffe enthalten. Diese kommen nahezu überall in unserer Umwelt vor. Problematisch wird das jedoch nur, wenn sie in sehr hohen Konzentrationen über das Gartenbeet in die angepflanzten Lebensmittel gelangen. Deshalb solltest Du unbedingt beachten, welche Materialien besser nicht auf den Kompost gehören.

Zu den Schadstoffen zählen z. B. Schwermetalle wie Zink, Blei, Kupfer oder Quecksilber, aber auch Mikroplastik. In den Kompost gelangen sie u. a. mit Verpackungen aus Metall oder Plastik, mit Staubsaugerbeuteln oder Straßenkehricht. Auch Grünschnitt oder Laub von stark befahrenen Straßen sowie gefärbtes Papier oder Textilien können mit Schwermetallen oder Mikroplastik belastet sein.

Bioabfallkompost kann in geringen Mengen ebenfalls Schadstoffe enthalten, die aus Pestizidrückständen oder Konservierungsstoffen stammen. Aus diesem Grund solltest Du keine gespritzten Obstschalen oder behandelte Schnittblumen kompostieren.


Was darf auf den Kompost?

Um aus Kompost einwandfreien und nährstoffreichen Humus für den Garten zu erhalten, solltest Du beachten, was drauf darf und was Du besser vermeiden solltest. Schließlich ist nicht alles gut für den Kompost.

Hier in der Tabelle findest Du, was kompostiert werden kann und was Du lieber weglassen solltest:

Das darf auf den Kompost: Das darf nicht auf den Kompost:
Rasenschnitt (am besten trocken) Pflanzenreste mit Krankheiten (z. B. Pilzbefall) oder Schädlingen (z. B. Buchsbaumzünsler)
Äste und Zweige (zerkleinert) Unkraut mit Samen
Laub und Moos Schalen von Südfrüchten
Pflanzenreste z. B. von Beet- und Kübelpflanzen gekochte Essensreste, Brot, Fleisch, Wurst, Fisch, Eierschalen (höchstens in kleinen Mengen und zerkleinert)
Schnittblumen, die nicht mit Pestiziden behandelt worden sind Schnittblumen (aus dem Supermarkt)
Verbrauchte Blumenerde Öle und Fette
Sägemehl (nur von unbehandeltem Holz) Windeln und Papiertaschentücher
Teeblätter und Kaffeesatz Haustierstreu, Katzen- und Hundekot, Pferdemist
Rohe Obst- und Gemüsereste (keine Zitrusfrüchte und Bananenschalen) Glas, Metalle, Kunststoffe wie z. B. Plastik (nicht organische Materialien)
Fallobst Holz- und Kohleasche, Staub aus dem Staubsauger

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Standort des Komposthaufens

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den Kompost stellt sich häufig die Frage: In der Sonne oder im Schatten? Beides ist nicht ideal. Am besten wählst Du einen Standort, der sich im Halbschatten befindet, beispielweise unter einem Baum, hinterm Haus oder hinter einer Hecke. So trocknet der Kompost nicht aus und wird ausreichend belüftet. Nur durch genügend Sauerstoff entsteht beim Rottungsprozess der perfekte Dünger. Wichtig ist auch ein offener Boden, damit der Kompost durch angestaute Nässe nicht fault und Kleinstlebewesen und Mikroorganismen von unten hineingelangen können. Verzichte also lieber auf einen Unterbau oder eine Plane.

Bei der Wahl des Standorts gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt zu beachten: Der Kompost sollte weit genug von den Nachbarhäusern entfernt sein. Durch den Rotteprozess können unangenehme Gerüche entstehen, die nicht nur stören, sondern auch Insekten und Nager anlocken können. Also merke: Ein Kompost direkt neben dem Grill, dem Küchenfenster oder der Terrasse des Nachbarn ist nicht die beste Wahl.

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Alternative zum klassischen Komposthaufen: 3-Kammer-Komposter

Wem ein normaler Komposthaufen zu langweilig ist, kann sich auf das nächste Level wagen und sich einen 3-Kammer-Komposter zulegen oder selbst bauen. Der 3-Kammer-Komposter besteht aus drei Behältern, ist einfach zu bedienen und liefert optimale Ergebnisse. In den Kammern wird die Verrottung in drei Stufen eingeteilt. Im ersten Behälter werden die frischen Abfälle gesammelt. Bis zu einem Jahr bleibt der Kompost in der ersten Kammer. Nach mehreren Monaten bis zu einem Jahr wird dann der Kompost von der ersten in die zweite Kammer umgesetzt. Dort setzt sich der Rotteprozess des Komposts fort und der Kompost wird am besten nochmal vermischt, damit auch die letzten Teile verrotten. In der dritten Kammer wird der Kompost nach einem erneuten Umsetzen schlussendlich dann zum fertigen Kompostdünger.

Kompostieren auf dem Balkon

Du hast keinen Garten? Kein Problem, es gibt gute Alternativen zum Komposthaufen. Du kannst z. B. ganz einfach in einem Bokashi-Eimer oder einer Wurmkiste Kompost herstellen. Im Bokashi-Eimer entstehen keine unangenehmen Gerüche und er ist bestens geeignet, um auf kleinem Raum zu kompostieren. Eine Wurmkiste ist ebenfalls weitestgehend geruchsneutral und eignet sich super für den Balkon. Für eine Wurmkiste brauchst Du zusätzlich noch spezielle Kompostwürmer und schon kann das Zersetzen in der Kiste losgehen. In der Wurmkiste verarbeiten die Kompostwürmer den Bioabfall dann in sogenannten „Wurmtee“ und Humus. Beides kannst Du nutzen, um Deine Pflanzen zu düngen.


Wie lange dauert das Kompostieren?

Kompostieren lohnt sich, dauert aber recht lange. Es ist also Geduld gefragt oder Du nutzt einen Schnellkomposter, um den Prozess zu beschleunigen. Aber auch beim normalen Komposthaufen kannst Du den ersten Grobkompost bereits nach drei bis vier Monaten nutzen. Er enthält noch grobe Pflanzenreste, welche sich durch den Cellulose-Gehalt gut zur Bodenpflege eignen. Alternativ kannst Du ihn auch als Schutzschicht auf abgeerntete Beete geben.

Ein gut gepflegter und gut aufgebauter Kompost braucht mindestens sechs bis neun Monate, bis er zum Düngen bereit ist. Wer ihn im Herbst anlegt, muss noch länger darauf warten, da die Verrottungsprozesse im Winter ruhen. Sobald die Temperaturen wieder wärmer werden, reift der Kompost weiter und ist nach ungefähr vier bis sechs Monaten einsatzbereit. Wenn die Konsistenz locker und krümelig ist, ist der Kompost perfekt zum Düngen. Am effektivsten ist es also, wenn Du Deinen Komposthaufen im Frühjahr anlegst.

Kompostieren im Schnellkomposter

Im Schnellkomposter dauert das Kompostieren nur 6 – 12 Wochen. Nach dieser kurzen Zeit ist der Kompost bereit zum Düngen. Der Kompost wird im Behälter auf über 70 Grad erhitzt, was den Rotteprozess beschleunigt. Durch die entstehende Hitze werden zudem Unkrautsamen, Krankheitserreger und Pflanzenkrankheiten abgetötet. Ein Schnellkomposter eignet sich ideal für kleine Gärten.

Was Schichtung und Inhalt betrifft, funktioniert der Schnellkomposter genauso wie der normale Komposthaufen. Am besten stellst Du den Schnellkomposter auf eine Wiese, damit Kleinstlebewesen und Mikroorganismen in den Komposter gelangen. Um Nagetiere fernzuhalten, kannst Du ein engmaschiges Metallnetz darunter spannen und am Behälter befestigen.


Kompostpflege: Richtig schichten, umsetzen, Feuchtigkeit und Temperatur prüfen

Damit Du ein perfektes Ergebnis erzielst, braucht Dein Kompost auch die richtige Pflege. Am wichtigsten ist es, den Kompost richtig zu schichten. In folgender Infografik siehst Du, wie ein Kompost optimal aufgebaut wird:

Kompost sollte richtig geschichtet werden. Er sollte aus Astwerk, gemischten organischen Abfälle, Erde und einer Schutzschicht bestehen.
So schichtest Du Deinen Kompost richtig.

Dabei muss beachtet werden, dass Du trockene und nasse Abfälle mischst, damit der Kompost nicht anfängt zu schimmeln oder zu faulen. Das lockt lästige Fliegen und Schädlinge an, die im Kompost nichts zu suchen haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt besteht darin, dass der Kompost nicht zu nass oder zu trocken werden darf. Das heißt, an heißen Tagen, wenn der Kompost trocken erscheint, solltest Du ihn gießen und bei starkem oder langanhaltendem Regen am besten abdecken. Um den Kompost zu belüften, kannst Du gelegentlich mit der Gartengabel hineinstechen und ihn etwas auflockern.

Woran merkt man, dass der Kompost zu nass ist?
Wenn Kompost zu nass ist, fängt er an faul zu stinken. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du mit Deiner Hand etwas Komposterde zerdrücken. Wenn Wasser hinaustropft, ist der Kompost auf jeden Fall zu nass. Um einen zu nassen Kompost vor dem Kippen zu retten, ist es notwendig, den Kompost umzusetzen oder Du gibst trockene Abfälle wie Stroh, Laub oder Kleinholz dazu.

Was bedeutet Kompost umsetzen?
Der reife Kompost sollte regelmäßig von der übrigen Rotte getrennt werden. So kann der Verrottungsprozess beschleunigt werden. Umsetzen bedeutet, einen neuen Kompost neben dem alten anzulegen. Dazu schneidest Du als Erstes wieder kleine Äste, um den Boden zu bedecken und die Belüftung sicherzustellen. Dann fängst Du mit dem Umsetzen an. Dazu schaufelst Du die oberste Schicht von Deinem alten Kompost in Deinen neuen Kompost um. Somit sind die am wenigsten verrotteten Materialien jetzt unten.

Schon in den oberen Schichten findest Du Humus und Komposterde, die Du schon zum Düngen verwenden kannst. Siebe deshalb den Kompost beim Umsetzen mit einer Schaufel durch ein Kompostsieb. Unzersetztes Material wandert auf den neu angelegten Komposthaufen. Wenn Du dann mit dem Umsetzen fertig bist, wässerst Du den neuen Komposthaufen und legst Laub obendrauf. Diesen Vorgang solltest Du etwa alle drei Monate und mindestens zweimal im Jahr vornehmen. Wenn der Komposthaufen in sich etwas zusammenfällt, ist er bereit zum Umsetzen.


Kompost im Garten verwenden

Wie viel Kompost pro Quadratmeter (qm) im Garten ausgebracht werden sollte, ist von einigen Faktoren abhängig. Eigentlich ist die Faustregel ganz einfach: Pro Quadratmeter solltest Du mit drei Litern Kompost rechnen. Bei stark zehrenden Pflanzen kann es etwas mehr sein, ungefähr vier Liter, bei schwach zehrenden Pflanzen reichen maximal zwei Liter.

Bei der Menge kommt es auch darauf an, was Du mit dem Ausbringen des Komposts bezwecken möchtest. Die Schicht kann von 0,2 bis 7 cm variieren. Wenn Du Deinen Garten nur pflegen möchtest, reicht eine dünne Schicht. Um Deinen Boden nachhaltig zu verbessern, ist eine dickere Schicht erforderlich.

Kompost kann mit einer Gabel im Gartenbeet eingearbeitet werden.
Beim Einarbeiten des Komposts im Garten solltest Du Menge, Technik und Jahreszeit beachten.

Wichtig ist, dass Du den Kompost nicht zu tief unterhebst. Denn dadurch kann ein Sauerstoffmangel entstehen und die Mikroorganismen können nicht mehr weiterleben. Der Kompost sollte vollständig, aber flach in die Erde eingearbeitet werden. Dazu nutzt Du am besten eine Schaufel oder Gabel und eine Harke.

Grundsätzlich kannst Du den reifen Kompost das ganze Jahr über ausbringen. Im Garten eignet sich aber das Frühjahr am besten. So ist der Boden optimal vorbereitet, wenn Du neue Pflanzen säst oder Setzlinge pflanzt.