Die Anschaffung eines Smart Home Systems ist der entscheidende Schritt in die moderne Welt des Wohnens – das steht fest. Kein Wunder, dass intelligente Haustechnik in vielen Neubauten mittlerweile zum Standard gehört. Wie aber steht es um das Smart Home im Altbau? Auch in älteren Gebäuden muss niemand auf den Smart Home-Komfort verzichten. Die Vorteile sind hier sogar besonders groß.


Warum ein Smart Home im Altbau besonders vorteilhaft ist

Schöne Fassaden, hohe Decken und vielleicht sogar ein wenig Stuck? Oder doch lieber ein gemütliches Fachwerkhaus mit einem gut gepflegten Dielenboden und freigelegten Balken, die der Wohnung ein rustikales Ambiente verleihen? Altbauten haben eine Menge Charme und bieten umfangreiche Möglichkeiten, dem eigenen Zuhause einen individuellen Touch zu verleihen.

Das klingt wie eine Oase für Wohnträume. Das Problem: Viele unsanierte Altbauten verfügen über eine alte Heiztechnik, eine überholte Elektroinstallation und bieten trotz energetischer Grundsanierung meist keine optimale Energieeffizienz. Schuld sind wahlweise einfach verglaste Fenster, eine suboptimale Dämmung oder schlicht die Raumhöhe.

Speziell die Raumhöhe, die vielen Altbauten ihren Charme verleiht, ist ein enormer Treiber für die Heizkosten. Hinzu kommt die Angst vor feuchten Wänden und Schimmel. Genau hier können Smart Home Systeme ihre Stärken ausspielen und kombinieren damit den unvergleichlichen Wohncharme eines Altbaus mit dem Komfort und der Effizienz eines modernen Neubaus.

Potenziale von Smart Home im Altbau

  • Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Sprachgesteuerte Entertainment-Systeme, Lichtsteuerung, Saugroboter und Co verwandeln jeden Altbau in ein modernes Wohlfühlparadies. Darüber hinaus steigern solche Systeme den Wohn- und Verkaufswert der Immobilie.

  • Massive Heizkostenersparnis: Anders als Neubauten sind Altbauten schlechter gedämmt und verfügen in der Regel über höhere Decken. Cleveres Heizen mit Hilfe von smarten Heizungsthermostaten und Raumtemperaturreglern samt hinterlegten Heizplänen bietet enormes Einsparpotenzial. Dieses liegt bei Familien im Durchschnitt bei rund 17 Prozent. Bei Singles ist das Einsparpotenzial mit bis zu 40 Prozent nochmals höher. Damit rechnet sich die Investition in das Smart Home im Altbau innerhalb weniger Jahre von ganz allein.

  • Raumklimaregulation: In vielen Altbauten besteht ein Problem mit der Raumluftfeuchte, die leicht zu Schimmelbildung führen kann. Viele Hersteller von Smart Home Systemen haben zu diesem Zweck auch smarte Luftfeuchtigkeitssensoren im Programm. Wird eine zu hohe Raumluftfeuchte gemessen, steuert das Smart Home System automatisch einen smarten Raumluftentfeuchter an. Schimmel lässt sich so einfach vorbeugen.

  • Wassersensoren: Altbauten beziehen ihren Charme oftmals aus Balkendecken und hochwertigen Parkett- und Dielenböden. Tritt nun unbemerkt Wasser aus der Wasch- oder Spülmaschine aus, entsteht schnell ein kapitaler Schaden. Smarte Wassersensoren in der Küche oder im Badezimmer melden einen Wasseraustritt zum Beispiel an ein verknüpftes Smartphone. Damit lassen sich große Schäden verhindern, bevor sie passieren.

  • Ein Plus an Sicherheit: Türen und Fenster sind in Altbauten meist nicht auf dem neuesten Stand. Damit bieten sie auch Einbrechern leichtes Spiel. Koppelbare Tür-, Fenster- und Glasbruchsensoren schlagen Alarm, wenn sich jemand an Fenstern und Türen zu schaffen macht. Ebenso praktisch sind Smart Locks und vernetzbare Überwachungskameras samt Bewegungsmelder. Mehr Abschreckung geht nicht.
  • Die Integration von Smart Home Systemen in einen Altbau ist nicht zwangsweise mit großen Baumaßnahmen verbunden. Wer nicht vorhat, seine vier Wände komplett zu sanieren, greift zu kostengünstigen Funklösungen und smarten Geräten, die sich mit den bestehenden Aufputzsteckdosen nutzen lassen.

    Smart Home bei Renovierung und Sanierung

    Auch wenn Funklösungen preislich attraktiv sind, bietet sich unter Umständen auch die feste Integration eines kabelgebundenen Smart Home Systems in Deinem Altbau an. Diese sogenannten Unterputzlösungen zeichnen sich dadurch aus, dass die Wohneinheit baulich an die Anforderungen eines Smart Homes angepasst wird.

    Das betrifft neben dem Verlegen von Netzwerk- und Steuerungskabeln beispielsweise

    • den Einbau steuerbarer Rollläden,
    • integrierter Raumthermostate,
    • das Setzen von smarten Unterputzsteckdosen sowie
    • den Einbau eines zentralen Schaltkastens.

    Sinnvoll ist diese Vorgehensweise aber nur unter einer Voraussetzung. Und zwar, wenn ohnehin die umfassende Renovierung und Sanierung des Altbaus geplant ist. Wenn Du Deine Elektrik ohnehin austauschst, kannst Du auch gleich neue Kabel für das Smart Home im Altbau verlegen.

    Allerdings sollte für die bauliche Maßnahme auch ausreichend Kleingeld zur Verfügung stehen, denn die Unterputzvariante ist grundsätzlich teurer als ein auf Funk basierendes Smart Home im Altbau. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich die Kosten jedoch etwas drücken, denn nicht alle Arbeiten müssen unbedingt von einer Fachfirma ausgeführt werden.

    Worauf muss ich beim Einbau in einem Altbau achten?

    Smarthome im Altbau
    Smarthome im Altbau © sinenkiy.com.ua

    Altbauten und Funktechnik – das ist erfahrungsgemäß häufig eine schwierige Kombination. Vor allem die massiven Wände, die meist dicker als in Neubauten sind, beeinträchtigen die Reichweite von WLAN und anderen Funksystemen. In vielen Fällen sind es auch spezielle Konstruktionsweisen, Leitungen und Materialien, die das Funknetzwerk stören und für so manchen "toten Winkel" sorgen.

    Um das Smart Home im Altbau zuverlässig betreiben zu können, ist ein verlässliches Funksignal unverzichtbar. WLAN-Repeater verschaffen Abhilfe, indem sie das empfangene Signal verstärken und weiterleiten. Solche Repeater lassen sich an eine beliebige Steckdose anschließen.

    Alternativ kann auch ein Router zum Repeater umfunktioniert werden. Sollte die Funkverbindung trotzdem nicht zuverlässig z.B. geschossübergreifend funktionieren, bieten sich Powerline-Systeme an. Mit Hilfe solcher Kits lässt sich der Datenstrom über das Stromnetz übertragen. Am Zielort fungiert das Zielmodul schließlich wie ein WLAN-Hotspot.

    Tipp:

    Im Rahmen der Förderung des Klimaschutzes und der Unterstützung energieeffizienter Heizsysteme winken dir öffentliche Fördergelder für das Einrichten von einem Smart Home im Altbau und Neubau.

    Förderung für ein smartes Zuhause im Altbau

    Durch intelligente Heizungssteuerungen leisten Smart Homes in Alt- und Neubauten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zu mehr Energieeffizienz. Bauherren, die ihren Altbau zu einem Smart Home verwandeln und in intelligente Heizsysteme zur Optimierung der Energieeffizienz investieren, können von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse und vergünstigte Kredite erhalten.

    Im Rahmen der Fördermaßnahme "Energieeffizient Sanieren" (151, 152) erhalten Bauherren einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro für eine Einzelmaßnahme. Wird die Wohnimmobilie als Ganzes auf den Standard eines KfW-Effizienzhauses gebracht, winkt ein Förderkredit von bis zu 120.000 Euro.

    Ferner besteht im Zuge des gleichen Programms "Energieeffizient Sanieren" die Option auf einen Investitionszuschuss in Höhe von bis zu 48.000 Euro bzw. 10.000 Euro für eine Einzelmaßnahme. Darüber hinaus können die entstandenen Handwerkerkosten für die Installation der Smart Home Anlage durch einen Fachbetrieb von der Steuer abgesetzt werden.

    Mehr Informationen:

    Nützliche Infos zum Thema Bauen und Modernisieren findest Du auf badenova.de

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