Vor der Corona-Krise hat die Alpakafarm „AlpaWaKi“ mit dem Karlsruher Zoo vereinbart, drei Alpakastuten zu übernehmen. Da durch die Pandemie die Einnahmen fehlten, um die drei Alpakas zu kaufen, stellte AlpaWaKi ein Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD ein. Ziel dabei war es, 2.000 Euro zu sammeln – schlussendlich kamen 5.440 Euro zusammen. Was genau mit Hilfe der Spenden realisiert werden konnte und was Familie Petsch anderen Projektstartern mit auf den Weg gibt, erfahrt ihr im Interview.

Warum habt ihr Euer Projekt auf der badenova SCHWARZWALD-CROWD gestartet?

Wir bei AlpaWaKi haben schon im letzten Jahr mit dem Karlsruher Zoo vereinbart, die drei Alpakastuten Alma, Brunhilde und Clara für insgesamt 2.000 Euro zu übernehmen. Der ursprüngliche Plan war, dies mit den Einnahmen unserer Veranstaltungen zu finanzieren. Wir bieten seit über zehn Jahren nicht nur Alpakawanderungen und Kindergeburtstage an, sondern treffen uns auch regelmäßig mit Erwachsenen mit Behinderung der Behindertenwerkstätte Lahr. Wir führen das ganze Jahr über unterschiedliche Veranstaltungen durch, wie beispielsweise Ferienprogramme der Gemeinden, Junggesellenabschiede oder auch Fotoshootings. Wichtig ist uns dabei, dass es unseren Tieren gut geht und dass sie Spaß haben – deshalb bieten wir immer nur eine Veranstaltung pro Tag an. Durch diese Veranstaltungen hätten wir die Alpakas finanzieren können.

Die drei neuen Alpakas Alma, Brunhilde und Clara mit Heike Petsch und Hannah Sutsch

„Am Anfang ist es uns schwer gefallen, die Menschen in unserer Umgebung um Unterstützung für unser Projekt zu bitten – da hatten wir eine große Hemmschwelle zu überwinden. Doch es hat sich gezeigt: Es lohnt sich und es ist eine super Möglichkeit, gemeinsam Projekte zu realisieren und sich gerade in der aktuellen Situation zu unterstützen.“

Doch dann kam Corona und wir mussten alle Veranstaltungen ausnahmslos absagen. Uns fehlten alle Einnahmen, die wir für die drei neuen Alpakas ansparen wollten. Dennoch war es keine Option für uns, dem Karlsruher Zoo abzusagen. Da hat uns eine Bekannte auf die SCHWARZWALD-CROWD hingewiesen. Wir haben uns das Konzept angeschaut und dann beschlossen, dass wir es versuchen. Wir sind davor gar nicht auf die Idee gekommen, dass wir ein Crowdfunding-Projekt starten können.

Wie seid ihr vorgegangen, um das Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD einzustellen?

Zu allererst haben wir für uns geprüft, ob wir es uns vorstellen können, ein Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD zu starten. Wir waren aber sofort überzeugt und haben mit den Vorbereitungen angefangen. Hier hatten wir tolle Hilfe von Hannah Sutsch und weiteren Freundinnen, die uns tatkräftig bei der Erstellung des Crowdfunding-Projektes unterstützten. Zuerst haben wir die Erklärvideos auf schwarzwald-crowd.de angeschaut und uns dann gemeinsam eine Zielsumme überlegt.

Alpaka
Alpaka bei AlpaWaKi

Als diese dann feststand, haben wir angefangen, ein Video zu drehen, Bilder zu machen und einen Text für die SCHWARZWALD-CROWD zu schreiben. Das war wichtig, um den Unterstützern so gut wie möglich zu zeigen, wer wir sind und was genau wir mit dem Geld finanzieren möchten. Nur so konnten wir Vertrauen bei den möglichen Unterstützern aufbauen.

Auch die Prämien haben wir uns überlegt: Unterstützer konnten sich beispielsweise eine persönliche Dankesmail für 10 Euro, eine Alpakawanderung für 100 Euro oder eine Alpakapatenschaft für 200 Euro aussuchen. Und schließlich konnten wir das Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD einstellen.

Dabei hatten wir immer einen Ansprechpartner der Crowd an der Seite, der uns geholfen und Tipps gegeben hat. Das hat Fairplaid abgewickelt, das ist der Partner von badenova, der die Plattform betreut. Und dann ging es los.

„Innerhalb von drei Wochen haben wir das Projekt komplett hochgezogen und gestartet.“

Wie habt ihr das Projekt beworben?

Uns war von Anfang an klar, dass wir unser Projekt auf der SCHWARWALD-CROWD auch über unsere Kanäle stark bewerben wollten. Wir wollten alles versuchen, um die nötigen Spenden für die drei Alpakas zu sammeln. Deshalb haben wir alle Kunden angeschrieben – das sind insgesamt über 400!

„Es war so schön zu sehen, wie sich alle an dem Projekt beteiligen und uns helfen wollten.“
Ein Alpaka auf der Weide

Zudem hat uns das Projekt auch einen digitalen Schub gegeben. Mit den neuen Fotos, die wir gemacht haben, haben wir direkt einen Instagram-Account eröffnet und regelmäßig unser Projekt geteilt. Auch unsere eigenen privaten Social Media Kanäle haben wir regelmäßig mit dem Hinweis gefüllt.

Das hatte zur Folge, dass auch die regionalen Zeitungen auf unser Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD aufmerksam wurden und darüber berichteten. Wir hatten dadurch sogar Geld in unserem Briefkasten auf der Farm, das wir direkt einzahlen konnten!

„Am Anfang waren wir sehr skeptisch, dass wir überhaupt erfolgreich sein können.“

Nur dadurch konnten wir erreichen, dass die Zielsumme nach nur einer Woche erreicht war und sich dann innerhalb von zwei Tagen nochmal verdoppelt hat.

Auf der SCHWARZWALD-CROWD hattet ihr das Ziel, 2.000 Euro Spenden zu sammeln. Ihr habt das Spendenziel mit 5.440 Euro übertroffen. Was konntet ihr realisieren?

Dass wir so erfolgreich sind, hätten wir nie gedacht. Durch die Spenden konnten wir nun die drei Alpaka-Mädels beim Karlsruhe Zoo abholen und ein Planschbecken für die Tiere aufstellen. Zudem haben wir auch einen größeren Wassertank als Tränke anschaffen können, was die Tiere besonders an heißen Tagen freut.

Alpaka mit Halfter
„Uns war es fast schon peinlich, als wir gesehen haben, wie viele Unterstützer uns helfen und welch gigantische Summe wir gesammelt haben. Wir freuen uns riesig und sind so dankbar.“

Als nächstes fänden wir es toll, wenn die Farm Strom hätte. Vielleicht auch über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Dafür werden wir den Rest jetzt zur Seite legen.

Welche Vorteile hattet ihr über die SCHWARZWALD-CROWD?

Ohne die SCHWARZWALD-CROWD hätten wir nie daran gedacht, ein Projekt zu starten. Aus eigener Kraft hätten wir das so nicht schaffen können. Mit Hilfe der Crowd haben wir nun gemeinsam mit 95 Unterstützern unsere Zielsumme erreichen und sogar noch übertreffen können.

„Wir hatten wirklich Gänsehaut, als wir die Spendensumme gesehen haben – das war unglaublich. Wir waren wahnsinnig überrascht und gerührt.“
Drei Wochen altes Alpaka Sunday und Heike Petsch

badenova gibt für jeden Unterstützer, der erstmalig mindestens 10 Euro spendet, nochmal 10 Euro aus dem Fördertopf dazu – das macht die SCHWARZWALD-CROWD besonders attraktiv. Zudem ist es eine tolle Wertschätzung an die Menschen hinter den einzelnen Projekten.

Was gebt ihr anderen Projektstartern mit auf den Weg?

Wir können anderen Projektstartern mit auf den Weg geben, sich auf jeden Fall nicht zu scheuen und es einfach auszuprobieren. Wir waren am Anfang etwas skeptisch und unsicher, ob wir das Projekt angehen sollen – sind aber sehr glücklich und dankbar, dass wir es versucht haben.

Alpaka
Alpakas und Lamas

Was wir noch mit auf den Weg geben können ist, Zeit einzuplanen und Schritt für Schritt das Projekt auf der SCHWARZWALD-CROWD anzugehen. Es ist wichtig, Bilder und am besten auch ein Video zu machen, um den Unterstützern zu zeigen, wer man ist und was mit dem Geld passieren soll. Die Umsetzung des Projekts nimmt auch Zeit in Anspruch, die sich aber lohnt.

Außerdem können wir anderen nur ans Herz legen, auch selbst die Aktion stark zu bewerben. Wir haben über 400 Kunden angeschrieben, aber das Ergebnis bestätigt uns, dass es der richtige Weg war. Letztendlich lohnen sich die Mühen und man kann Projekte gemeinsam realisieren, die sonst nicht möglich gewesen wären!


Was ist die SCHWARZWALD-CROWD?

Die badenova SCHWARZWALD-CROWD ist eine Crowdfunding-Plattformn, die ins Leben gerufen wurde, um die Menschen und deren Projekte in der Region zu fördern. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Projekte einen ökologischen, sportlichen, sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Zweck verfolgen und gut für die Region Schwarzwald sind. Mehr dazu erfährst Du im Blogartikel zur SCHWARZWALD-CROWD.