Windenergie hat heute schon einen Anteil von 27 % an der deutschen Stromerzeugung – Tendenz steigend. Damit spielt die Nutzung des Windes als Energiequelle eine tragende Rolle in Deutschland. 2020 war die Windkraft mit ca. 132 TWh produziertem Strom sogar im zweiten Jahr in Folge die stärkste Energiequelle vor Braunkohle und Atomkraft.
Was sind die Vorteile von Windkraftanlagen? Und gibt es auch Nachteile? Wir haben einen ausführlichen Überblick für Dich erstellt.
Vorteile einer Windkraftanlage

1. Windenergie ist nachhaltig
Wind ist eigentlich eine Form von Sonnenenergie. Warum? Er entsteht vor allem durch die Erwärmung der Atmosphäre durch die Sonne. Die erwärmte Luft dehnt sich aus und steigt nach oben, in Bodennähe entsteht Tiefdruck. Kalte Luft sinkt dagegen ab und am Boden bildet sich Hochdruck. Um den Druckunterschied zwischen den Luftmassen auszugleichen, strömt kältere Luft dorthin, wo warme Luft aufsteigt. Und das umso schneller, je größer der Temperaturunterschied zwischen den Luftschichten ist: Es weht ein mehr oder weniger starker Wind. Das heißt, solange die Sonne scheint, wird uns auch der Wind als natürliche Energiequelle zur Verfügung stehen.
2. Wind ist eine saubere Energiequelle
Eine Windkraftanlage verursacht keine schädlichen Emissionen wie Smog oder Treibhausgase. Das heißt, Windenergie belastet die Luft nicht wie etwa Kraftwerke, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas angewiesen sind und dabei Feinstaub, Stickoxide und Schwefeldioxid ausstoßen.
3. Windenergie eignet sich auch für rohstoffarme Länder
Rohstoffarme Länder wie Deutschland profitieren sehr von der Windenergie. Denn gäbe es den Strom aus erneuerbaren Energien nicht, müssten wir viel Strom importieren oder mehr fossile Brennstoffe einsetzen, um den Strom in konventionellen Kraftwerken zu erzeugen. Der Ausbau von Windkraftanlagen verschafft Deutschland somit langfristig einen enormen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Nationen.
4. Der Bau von Windkraftanlagen verschafft Arbeitsplätze
Im Jahr 2018 waren in Deutschland laut dem Umweltbundesamt 304.400 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt. Mit 121.700 Beschäftigten war Windenergie dabei die wichtigste Branche.
5. Windkraftanlagen sichern Gemeinden ein dauerhaftes Einkommen
Wird eine Windkraftanlage auf dem Gelände einer Gemeinde errichtet, erhält diese neben Gewerbesteuerzahlungen auch Pachteinnahmen. Und zwar so lange, wie die Windkraftanlage Strom produziert. Oft können sich Gemeinden oder Bürger zudem direkt an den Anlagen beteiligen und so am Erfolg teilhaben.
Übrigens: Hat eine Windkraftanlage einmal ausgedient, gibt es auch schon eine Lösung. Der vollständige Rückbau der Anlage ist bereits Teil der Baugenehmigung und bei der Finanzierung eingeplant. Moderne Anlagen lassen sich fast vollständig recyceln.
6. Windkraftanlagen werden immer effizienter
Die heutigen Windkraftanlagen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Produktivität deutlich von den Anlagen vor 20 Jahren. Wir können also davon ausgehen, dass durch stetige Verbesserungen zukünftig immer mehr Strom auf immer weniger Platz erzeugt werden kann. Im Umkehrschluss heißt das: Windkraftanlagen werden durch mehr Effizienz auch erschwinglicher. Mehr zu Funktionsweise, Geschichte und Bau von Windkraftanlagen.
Nachteile einer Windkraftanlage
Windenergie wirkt auf den ersten Blick nahezu wie die perfekte Art der Energiegewinnung: sauber, erneuerbar, effektiv. Doch wir möchten auch die Nachteile von Windenergie aufführen.

1. Wind ist nicht konstant verfügbar
Wind als Energiequelle wird uns zwar erhalten bleiben, solange die Sonne scheint. Aber Wind weht nicht konstant. Dadurch wird der Ertrag der Energiegewinnung durch Windkraftanlagen immer schwanken. Aus diesem Grund kann Wind niemals als einzige Energiequelle genutzt werden, sondern immer nur als Unterstützung dienen.
2. Der Bau von Windkraftanlagen ist kostenintensiv
Windkraftanlagen produzieren den meisten Strom in windstarken Gegenden, zum Beispiel auf See oder im Gebirge. Doch dort ist die Errichtung der Anlagen besonders teuer und oft nur mit fixierten Einspeisetarifen realisierbar.
3. Windenergie ist nicht speicherbar
Wird Windenergie nicht sofort in Strom umgewandelt, verpufft sie. Die Speicherung von Windenergie gelingt bisher noch nicht wirtschaftlich, der weitaus größte Teil der Stromerzeugung aus Wind wird daher direkt genutzt. Aktuell versuchen Forscher, Windenergie in Form von Gas zu speichern. Diese Art der Energieumwandlung befindet sich noch in der Entwicklung und nennt sich Power-to-Gas.
4. Windkraftanlagen sind nicht lautlos
Auch wenn es aus der Ferne so wirkt, Windkraftanlagen sind nicht lautlos. Um Anwohner und die Natur vor den Geräuschen zu schützen, müssen deshalb schon im Genehmigungsverfahren bestimmte Grenzwerte und Mindestabstände von Wohngebieten eingehalten werden.
5. Auswirkungen auf Natur und Landschaftsbild
Der Ausbau der Windenergie muss in Einklang mit der Natur erfolgen. Die Rotoren der Windkraftanlagen können z. B. eine Gefahr für Vögel oder Fledermäuse darstellen. Auch das Landschaftsbild wird durch Windkraftanlagen verändert und geprägt, was insbesondere Naturliebhaber stört. Um dem entgegen zu wirken, gibt es strenge gesetzliche Vorgaben und Genehmigungsverfahren sowie eine Vielzahl an Ausgleichsmaßnahmen und Ausgleichszahlungen.
Unsere Windanlagen – Strom für über 50.000 Menschen
Du siehst, so etwas wie die perfekte Energiequelle gibt es nicht – alles hat seine Vor- und Nachteile. Wir sind dennoch von den Vorteilen von Windkraftanlagen überzeugt und engagieren uns für deren Ausbau im Schwarzwald und darüber hinaus. Dabei müssen die Windenergieprojekte im Hinblick auf Akzeptanz, Artenschutz, Wirtschaftlichkeit und Bürgerbeteiligung hohe Anforderungen erfüllen. Denn wir möchten Windenergieanlagen stets im Einklang mit der Region umsetzen.
Unsere aktuell insgesamt 14 Windanlagen, die wir teilweise gemeinsam mit der regiowind GmbH betreiben, produzieren rund 77 Millionen kWh Strom pro Jahr. Das entspricht dem Jahresbedarf von etwa 50.000 Menschen. So tragen wir dazu bei, ca. 39.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Weitere Anlagen sind bereits in Planung.
