Was ist Klimawandel?
Das Umweltbundesamt definiert das Klima als den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder einem bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum. Während der historischen Klimaänderungen hatte die Natur ausreichend Zeit, um sich an neue Bedingungen anzupassen. Der Weltorganisation für Meteorologie (WMO – World Meteorological Organization) zufolge sollte dieser Zeitraum mindestens 30 Jahre betragen.
So viel steht fest: Seit Bestehen der Erde verändert sich das Klima. Über lange Zeiträume sind die Temperaturen auf der Erde nie gleichgeblieben. Auf Erwärmung folgten Abkühlungen. Beide Phänomene sind feste Bestandteile der Erdgeschichte. Aus der langfristigen Perspektive beschreibt der Klimawandel die Veränderungen von Temperaturen, Niederschlägen und Meeresströmungen. Weltweite Studien und Beobachtungen aus aller Welt liefern Daten, die sich erheblich vom „erdgeschichtlich-normalen“ Klimawandel der Vergangenheit unterscheiden.
Die Studienergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass sich das Klima wandelt. Die globale Erderwärmung ist ein Beispiel dafür, wie sich der Klimawandel auswirkt. Über den Verursacher des Klima-Phänomens herrscht in der Wissenschaft Einigkeit: Die globale Erderwärmung ist von Menschen gemacht.
Die schlechte Nachricht: Der Klimawandel schreitet schnell voran. Sehr schnell sogar.
Ein Blick auf den Anstieg der Durchschnittstemperatur verdeutlicht die Dimension. Betrug er in den zurückliegenden 100 Jahren ungefähr 0,8 Grad Celsius, so müssen wir ohne wirksame Gegenmaßnahmen mit einem Anstieg der Temperaturen aufgrund des Klimawandels um bis zu 6,5 Grad Celsius rechnen.
Die Wissenschaft ist sich sicher: Schon bei einem Anstieg um nur zwei Grad Celsius wird es zu gravierenden Flutereignissen, Dürren und Wirbelstürmen kommen. Grund ist der sogenannte Treibhauseffekt. Er hat den beschleunigten Klimawandel zur Folge.
Das Klima ist nicht mit dem Wetter zu verwechseln. Unser Wetter ist das, was wir tagtäglich wahrnehmen. Es beschreibt den Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Das Klima bezeichnet die Gesamtheit aller Wetterereignisse über Jahre oder Jahrzehnte in großen Gebieten. Fest steht aber: Klima und Wetter hängen stark von der Sonneneinstrahlung ab.

Der Treibhauseffekt einfach erklärt
Die Definition des Treibhauseffekts klingt sperrig: „Der Treibhauseffekt ist die Wirkung von Treibhausgasen in einer Atmosphäre auf die Temperatur der Planetenoberfläche wie die der Erde. Er bewirkt dort eine Temperaturerhöhung.“ Gemeint ist, dass die Erde von einer unsichtbaren Lufthülle umgeben ist – der Atmosphäre. Sie besteht aus verschiedenen Treibhausgasen. Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2) oder Methan (CH4) sind Treibhausgase unserer Atmosphäre.
Vereinfacht gesagt, funktioniert der Treibhauseffekt folgendermaßen: Die Sonne scheint und schickt ihre Strahlen auf die Erde. Von der Erdoberfläche wird ein großer Teil dieser Strahlen reflektiert – sie werden gewissermaßen ins Weltall zurückgeworfen. Allerdings nicht alle, denn: Ein Teil der Strahlen bleibt an der Treibhausschicht hängen und sorgt dafür, dass sich die Erde erwärmt.
Zur Wahrheit gehört: Ähnlich wie beim Klimawandel, ist der Treibhauseffekt ebenfalls ein Teil der erdgeschichtlichen Entwicklung (natürlicher Treibhauseffekt). Gegeben hat es ihn schon immer. Menschen verstärken diesen Effekt (anthropogener Treibhauseffekt). Ein fataler Kreislauf entsteht: Durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 bleiben immer mehr „Strahlen“ hängen. Die Folge. Die Erde erwärmt sich immer stärker.
Natürlicher Treibhauseffekt
Der natürliche Treibhauseffekt ist die Basis des gemäßigten Klimas auf der Erde. Er ermöglicht das Leben auf unserem Planeten. Die Atmosphäre – die Mischung gasförmiger Stoffe wie Wasserdampf, Kohlendioxid und Methan, die die Erde umgeben – sorgen für ein Temperaturband, mit dem wir uns wohlfühlen.
Die Atmosphäre absorbiert einen Teil der in den Weltraum abgegebenen Wärmestrahlung. Dieser Effekt wird als natürlicher Treibhauseffekt bezeichnet. Er bewirkt, dass die bodennahe Temperatur auf der Erde im Mittel rund 15 Grad Celsius beträgt. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt würde die Mitteltemperatur bei -18 Grad Celsius liegen. Die Erde wäre mit Eis bedeckt.
Anthropogener Treibhauseffekt
Seit Beginn der Industrialisierung nimmt die atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen zu. Die Nutzung fossiler Energiequellen wie Holz, Kohle, Öl und Gas sowie die Effizienz der modernen Wirtschaft verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt um eine menschengemachte Komponente.
Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) durch den Menschen ist dabei ein wesentlicher Faktor. Er wird als anthropogener Treibhauseffekt bezeichnet. Eingriffe in die Natur wie die Rodung von Wäldern, die Kohlendioxid (CO2) in Sauerstoff (O2) umwandeln können, tragen ebenfalls zur Erwärmung des Planeten bei.

Klimawandel und Kohlendioxid (CO2)
Die Zunahme treibhauswirksamer Gase in der Atmosphäre ist eine messbare Größe. Die atmosphärische Konzentration an Kohlendioxid (CO2) in vorindustrieller Zeit (um 1750) lag bei 280 ppm (parts per million). Das bedeutet, dass 280 CO2-Moleküle auf eine Million Luftmoleküle kamen. Eisbohrungen ergaben, dass die natürliche Bandbreite der letzten 650.000 Jahre zwischen 150 und 300 ppm lagen. Messungen aus dem Jahr 2008 ergaben einen Wert von 384 ppm und liefern damit einen eindeutigen Hinweis auf den fortschreitenden Klimawandel.
Die Erderwärmung im Jahresdurchschnitt
Die zunehmende Klimaerwärmung wirft ihre Schatten voraus. Mit dem Klimawandel geht eine Erwärmung der Erde einher, die für steigende Temperaturen sorgt. Die Statistik zeigt: Die Abweichung der globalen Lufttemperatur vom Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900 kennt nur eine Richtung. Nach oben. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war 2020 das zweitwärmste Jahr insgesamt. Auch die Tendenz ist eindeutig: Die letzten sechs Jahre waren weltweit auch die sechs wärmsten Jahre.

Klimawandel in Deutschland
Den Blick auf Deutschland gerichtet, zeigt sich ein vergleichbares Bild. Nach Angaben des Bundesumweltamts war das Jahr 2020 mit einer Mitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius nur unwesentlich kühler als das Rekordjahr 2018. Bezogen auf die Bundesländer vermeldeten Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt sogar neue Spitzenwerte.
Grundsätzlich ist in Deutschland ein Temperaturanstieg vor allen im Frühling und im Sommer zu beobachten. 2020 lag die Klimaerwärmung bei zwei Grad Celsius im Vergleich zum langfristigen Trend der Jahresmitteltemperaturen (1881–1900). Die wärmsten Frühjahre waren 2000, 2007, 2011, 2014 und 2018.
Herbst und Winter in Deutschland verlaufen milder. Der Herbst 2019 war der drittwärmste und der Winter 2019/20 der zweitwärmste seit 1881. Klimawandel und Temperaturanstieg wirken sich auch in Deutschland schon heute auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Beispiel: Schneeglöckchen als Vorboten des Frühlings und Apfelbäume als Zeichen des Vollfrühlings blühen rund fünf Tage pro Jahrzehnt früher. Auch Waldbäume treiben früher aus und bestimmte Vogelarten zeigen erhöhte Bruterfolge.
Ursachen des Klimawandels
Schuld an der globalen Erwärmung ist der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt. Hier fordert der Lebenswandel der westlichen Welt – insbesondere der Industrienationen – seinen Tribut.
Als entscheidender Faktor für den zunehmenden Treibhauseffekt kann der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) betrachtet werden. Unser Bedarf an Energie wird auch heute noch zum überwiegenden Maß durch die Verbrennung fossiler Energieträger sichergestellt. Dabei werden immense Mengen CO2 freigesetzt, die wiederum zum Treibhauseffekt beitragen.
Auf Deutschland bezogen, muss man nicht lange suchen, um die Gründe für den Klimawandel zu lokalisieren: Rund 80 Prozent der Treibhausgasemissionen sind energiebedingt. Sie entstehen bei der Erzeugung von Strom, Wärme oder im Bereich Mobilität. Die restlichen 20 Prozent sind auf die Industrie mit rund elf Prozent und die Landwirtschaft mit knapp sieben Prozent zurückzuführen.
Beteiligt am Ausstoß dieser Treibhausgase und damit ursächlich für den Klimawandel ist jeder einzelne Bürger. Laut Umweltbundesamt betrug der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 im Jahr 2019 rund 9,7 Tonnen. Zum Vergleich: Der europäische Vergleich liegt bei 8,1 Tonnen – weltweit bei 4,8 Tonnen.
Auswirkungen durch Fleischkonsum und Massentierhaltung
Fleisch als Klimakiller – ein höchst emotionales Thema. Wer es allerdings mit dem Kampf gegen den Klimawandel ernst meint, der kommt um das Thema Fleischkonsum nicht herum und landet schnell bei der Massentierhaltung.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) macht die Massentierhaltung für den Ausstoß von 14,5 Prozent der von Menschen gemachten Treibhausgase verantwortlich. Das unabhängige Worldwatch Institut kommt sogar auf 51 Prozent.
Diese 4 Bereiche tragen bei der Fleischerzeugung zum Klimawandel bei:
- Landverbrauch: 37 Prozent der Erdoberfläche – 90 Prozent der Agrarflächen – werden weltweit für die Futtererzeugung (z. B. Soja) benötigt. Abholzung und Trockenlegungen sorgen zusätzlich dafür, dass gebundene Treibhausgase freigesetzt werden.
- Verdauung: Wiederkäuer erzeugen Methan (CH4). Laut Weltklimarat ist das Treibhausgas bis zu 86-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid (CO2). Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht bis zu 28 Kilogramm Kohlendioxid (CO2). Zum Vergleich: Obst und Gemüse rund ein Kilogramm.
- Einsatz von Dünger: Dünger wird im Boden zu Lachgas (N2O). Das Treibhausgas ist 300-mal schädlicher als Kohlendioxid (CO2). Die Düngung mit Gülle setzt außerdem Methan (CH4) frei.
- Liefer- und Produktionsketten: Bis die Produkte auf dem Teller landen, durchlaufen sie aufwendige Prozesse, die ebenfalls einen hohen Energieeinsatz mit entsprechenden Emissionen erfordern.
Ernährung und Klimaschutz hängen also zusammen. Mit veganer Ernährung trittst Du für das Tierwohl ein und sparst mehrere Tonnen an Treibhausgasen.

Die Folgen von Klimawandel und Erderwärmung
Auch wenn die Folgen des Klimawandels in Deutschland und Europa zurzeit noch als vergleichsweise moderat bezeichnet werden können: Auf Dauer entkommt dem Klimawandel niemand. Die Folgen der globalen Erderwärmung wirken sich auf sämtliche Weltregionen aus. Allerdings werden nicht alle Gegenden der Erde von den Folgen des Klimawandels gleich betroffen sein.
Die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt. In einigen Regionen kann es häufiger zu extremen Wetterereignissen und zunehmenden Niederschlägen kommen als in anderen. Demgegenüber wird es in anderen Bereichen der Erde verstärkt zu Hitzewellen und Dürren kommen.
Zu den wichtigsten Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels zählen:
- Steigende Minimaltemperaturen
- Steigende Maximaltemperaturen
- Höhere Meerestemperaturen
- Steigender Meeresspiegel
- Vermehrte Starkniederschläge
- Gletscherschmelze
- Auftauender Permafrost
Auswirkungen auf die Umwelt
Alle Auswirkungen des Klimawandels aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Exemplarisch zu nennen, ist sicherlich eine Abnahme der Artenvielfalt. Ohne entschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sind weltweit 16 Prozent aller Arten vom Aussterben bedroht. Der Klimawandel lässt den Lebensraum des Eisbären verschwinden.
Als dramatisch sind die Folgen des Klimawandels auf die Ozeane zu bezeichnen. Unsere Meere wirken zwar als große Kohlendioxidsenke und können rund ein Drittel des durch die Menschen freigesetzten Kohlendioxid (CO2) aufnehmen. Diese Aufnahmefähigkeit sinkt jedoch. Die Erderwärmung sorgt für einen Anstieg des Meeresspiegels – unter anderem durch die thermische Ausdehnung der Wassermassen. Toxische Algenblüten und Korallenbleiche sind weitere Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt.

Im Zuge des Klimawandels schwächt sich der Golfstrom ab und setzt einen Mechanismus in Gang: Mit dem Anstieg der globalen Temperatur erwärmt sich auch das Wasser. Dadurch wiederum wird das Abschmelzen der Pole an Arktis und Antarktis sowie des Grönlandeises beschleunigt. Alles das sorgt dafür, dass der Salzgehalt des Meerwassers sinkt. Gleichzeitig taut der Permafrostboden auf und setzt eine Menge Methan, Stickstoff und Phosphor frei – damit beschleunigt sich der Treibhauseffekt zusätzlich. Der Klimawandel erhöht auch den Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre und macht die Verfügbarkeit von Wasser weniger berechenbar.
Erderwärmung und Treibhauseffekt – also der Klimawandel – werden zunehmend auch als Ursache von Naturkatastrophen genannt. Ein Bericht der Vereinten Nationen (UN) spricht von 4,2 Milliarden Betroffenen und 1,2 Millionen Toten durch klimabedingte Naturkatastrophen im Zeitraum von 2000 bis 2019. Im Vergleich mit früheren Erhebungen hat sich diese Zahl verdoppelt. Als Ursachen werden Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Waldbrände und Hitzewellen genannt. Der wirtschaftliche Schaden belief sich auf drei Billionen US-Dollar.
Statistiken und Fakten zum Klimawandel
In der Verantwortung des Klimawandels stehen in erster Linie die Industrieländer. Rund die Hälfte aller Treibhausgasemissionen emittieren die USA, China und die Europäische Union (EU). Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betrachtung der historischen Gesamtemissionen. Hier tauschen China und die EU die Plätze, dennoch zeichnen diese drei Player für mehr als 50 Prozent der Emissionen verantwortlich.

Was kann man gegen den Klimawandel tun?
Deutschland hat sich Klimaneutralität verordnet. Um dem Klimawandel zu begegnen, muss dieses Ziel so schnell wie möglich erreicht werden. Und damit nicht genug: Um den durchschnittlichen Anstieg der Temperatur auf der Erde zu begrenzen, müssen die Anstrengungen weltweit erfolgen.
Auch hier gilt: Je eher Klimaneutralität erreicht wird, desto besser ist das für unser Klima. Aber – und das wird häufig vernachlässigt: Der Kampf gegen den Klimawandel beginnt bei jedem Einzelnen von uns.
Deswegen zum Abschluss 10 Tipps, was Du für das Klima und gegen den Klimawandel tun kannst:
- Beziehe Ökostrom
- Fahre mit Rad, Bus oder Bahn zur Arbeit
- Iss weniger Fleisch
- Verzichte auf Kurzstreckenflüge
- Vertraue auf Bio-Produkte aus kaufe regional ein
- Drehe Deine Heizung ein wenig herunter
- Wasche mit voller Maschine und niedrigen Temperaturen
- Achte bei Elektrogeräten auf den Stromverbrauch
- Verzichte auf den Stand-by-Modus
- Nutze LED-Leuchten statt Glühbirnen