Vielen von uns ist die Bedeutung dieser kleinen Energielieferanten nicht bewusst – denn Bienen liefern weitaus mehr als nur leckeren Honig. Um Bewusstsein für dieses kleine jedoch für uns unerlässliches Tier zu schaffen, haben die Vereinten Nationen den Bienen den 20. Mai mit dem Weltbienentag gewidmet – ein internationaler Gedenktag. Doch warum Bedarf es eigentlich einem besonderen Schutz unserer Bienen und warum sind sie so wichtig für unser Ökosystem?

Eine Welt ohne Bienen? Undenkbar!

Ohne Bienen geht es nicht! Das gilt für die Natur, aber auch für uns Menschen. Dabei ist Biene aber nicht gleich Biene. Denn es gibt über 20.000 verschiedene Arten. Und jede hat ihre eigene faszinierende Lebensgeschichte. Unser Nutztier, die Honigbiene, ist nur eine davon. Doch was sie alle überall auf der Welt gemeinsam haben: Insektengifte und Monokulturen machen ihnen das Leben zunehmend schwer. Höchste Zeit, sich für den Schutz dieser für unser Ökosystem unerlässlichen Tiere einzusetzen. Der Weltbienentag der Vereinten Nationen widmet sich diesen einzigartigen Energielieferanten: Bewusstsein für ihre Wichtigkeit als fleißige Bestäuber für die Biodiversität zu schaffen, gemeinsam für den Schutz ihrer Lebensräume einzusetzen sowie auf das schwindende Bienenvorkommen aufmerksam zu machen. Denn bereits mit kleinen Aktionen kann jeder von uns zum Schutz der heimischen Bienen beitragen.

20. Mai Weltbienentag – doch warum?

Am 20. Mai ist der Slovake Anton Janša geboren. Er selbst gilt als Pionier moderner Imkerei und Erfinder der ersten Zargenbetriebsweise (Quelle: Bienenretter). Er erkannte bereits früh – wenn nicht als einer der ersten – wie wertvoll Bienen für unsere Natur und den Menschen sind.

Aufgrund dessen hat Slowenien den 20 Mai. als internationalen Gedenktag vorgeschlagen. 2017 haben die Vereinten Nationen den Feiertag offiziell aufgenommen. In diesem Jahr feiern wir bereits zum zweiten Mal in Folge den Weltbienentag.

Wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems

Neben Schweinen und Rindern gehören Bienen zu dem drittwichtigsten Nutztier für uns Menschen. Und das nicht nur aufgrund ihrer Honigproduktion, sondern insbesondere aufgrund ihrer enormen Bestäubungsleistung. Dabei fliegen Bienen von einer Blüte zur nächsten, um Nektar wie auch Pollen zu sammeln. Gleichzeitig bestäuben sie dabei die angeflogenen Pflanzen und sorgen dafür, dass die Pflanzen befruchtet werden und somit Früchte und Samen ausbilden können. Vielen ist jedoch die Bedeutung der Wildbienen als Bestäuber nicht bewusst. Sie fliegen bereits aus, wenn es den Honigbienen noch zu nass oder kalt ist. Damit tragen sie erheblich zur Bestäubung unserer Pflanzen bei.

Bienen bestäuben 80% all unserer hiesigen Wild- und Nutzpflanzen
Für unser Ökosystem und den Erhalt der biologischen Vielfalt sind Bienen unverzichtbare Helfer. Bei einem Sammelflug besucht eine Biene– mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h – etwa rund 100 Blüten. Bei täglich zehn Sammelflügen sind das bereits 1.000 Blüten, die durch eine Biene bestäubt wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Bienen an so gut wie jedem dritten Happen, den wir essen, beteiligt sind. (Quelle: bee careful)

Doch unsere heimischen Bienen haben es immer schwerer genügend Nahrung zu finden. Albert Einstein soll einst gesagt haben:

„Wenn die Bienen sterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“.

Bereits heute steht fest, dass der Bestand an Bienen weltweit zurückgeht. Dabei kommen unterschiedliche Faktoren zusammen, die für den Bevölkerungsrückgang verantwortlich sind. Ein wichtiger und entscheidender Einfluss nimmt dabei das schwindende Nahrungsangebot.

Honigbienen

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, den vermehrten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und auch den Anbau von Monokulturen gibt es immer weniger Raum für nektarreiche Wiesenblumen. Der Mensch baut hauptsächlich Nutzpflanzen wie Mais und Getreide an. Dies hat zur Folge, dass es für die Bienen immer schwieriger wird genügend Nahrung zu finden. Hinzu kommt, dass die einseitige Ernährung keine gute Basis für ein starkes Immunsystem ist und damit die Bienen anfälliger für Krankheiten werden.

Aber auch der Klimawandel bedroht unsere heimischen Bienen zunehmend. Bei beispielsweise einer geringen Außentemperatur oder gar Kälteperioden können Bienen ihren Stock nicht verlassen. So verlässt bei Regen oder Wind bei Temperaturen unter 14°C keine Biene ihren Bienenstock. (Quelle: FÜRSTEN-REFORM)

Helfe auch Du unseren Bienen
  • Bienenfreundliche Bepflanzung: Ob auf dem Balkon oder im Garten: Biete den Bienen ausreichend Futterstellen, indem Du ein kleines Blumenbeet mit möglichst verschiedenen Arten – darüber freuen sich nicht nur die Bienen, das sieht auch noch schön aus.
  • Lokaler Honig: Unterstütze die lokalen Imker bei ihrer bedeutsamen Aufgabe, indem Du Honig bei ihnen kaufst. Schon gewusst? Fast 80 Prozent unseres Honigkonsums stammt aus Importen. (Quelle: Bienenretter) Durch den Kauf von regionalem Honig, vermeidest Du nicht nur Umweltbelastungen durch lange Transportwege, sondern tust auch noch den Imkern der Region etwas Gutes.
  • Bio-Produkte: Kaufe lokale und saisonale Produkte vom Markt aus regionaler Landwirtschaft. Achte dabei zudem auf das Bio-Siegel. So stellst Du sicher, dass auf bienenschädliche Pestizide verzichtet wird. Allerdings ist Bio nicht gleich Bio! Schau daher genau hin, auch aus welchem Land die Produkte stammen.
  • Biete den Bienen Nistmöglichkeiten: Viele Wildbienen und Insekten sterben, wenn im Winter der Frost kommt. Ihre Eier und Larven überleben jedoch gut geschützt in Baumstämmen oder Erdhöhlen. Mit nur wenig Aufwand kannst Du selbst ein Insektenhotel bauen – wie das geht, zeigen wir Dir in diesem Blogbeitrag.
  • Verzichte auf Pestizide: Auch in Deinem eigenen Garten oder Deinem Balkon kannst Du einiges für den Schutz unserer Bienen machen. Verzichte auf bienenschädliche Pflanzenschutzmittel oder Unkrautvernichter – dazu gehören Pestizide, Biozide und Herbizide.
  • Erzähle es Deinen Freunden weiter!
  • So einfach baust Du Dein eigenes Insektenhotel

    Insektenhotel selbst bauen

    Bastelanleitung

    Material

    • eine alte Konservendose (mind. 10 cm Höhe)
    • hohe, hohle Pflanzenstängel ( z. B. Bambus, Schilf)
    • eine lange Schnur (z. B. eine Kordel)
    • wasserfeste Bastelfarbe

    Hilfsmittel

    • Schere
    • Hammer
    • Nagel
    • Zange oder Schleifpapier
    Dauer
    30 Minuten
    Schwierigkeit
    Leicht

    Schritte

    1

    Wasche die alte Konservendose gut aus und entferne das Etikett. Schleife dann die scharfen Ränder der Dose ab oder biege sie mit einer Zange nach innen, damit Du Dich beim weiteren Vorgehen nicht schneidest.

    2

    Wenn Du Dein Insektenhotel gerne bunt haben möchtest, kannst Du nun die Außenfläche bemalen und bekleben. Hier sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt!

    3

    Wenn Deine Dose gut getrocknet ist, mache mit Hammer und Nagel kleine Löcher in den Konservendosenboden. So bekommen die späteren Bewohner Deines Insektenhotels besser Luft. Schneide nun Deine Pflanzenstängel auf die gleiche Höhe wie Deine Konservendose. Jetzt kannst du Deine Dose mit den Stängeln befüllen, bis sie voll ist. Die Stängel dürfen beim Umdrehen der Dose nicht hinausfallen.

    4

    Nun ist Dein selbstgebasteltes Insektenhotel auch schon fast fertig. Die Schnur kannst Du nun um den Bauch der Dose wickeln und fest zuziehen und oben mit einer Schleife zubinden. So kannst Du das neu geschaffene Heim der Bienen einfach an einen hervorragenden Ast in eurem Garten aufhängen. Achte darauf, dass Dein Insektenhotel Richtung Süden ausgerichtet ist.

    Mit diesem selbst gemachten Insektenhotel hilfst Du nicht nur unseren summenden kleinen Freunden beim Überwintern, sondern recycelst auch gleichzeitig noch eine alte Konservendose.

    Gemeinsam für den Schutz der Bienen

    Bienenvölker Betriebsgelände badenova Offenburg
    Auf dem Betriebsgelände in Offenburg haben mehrere Bienenvölker ihre neue Heimat bezogen

    Um den Lebensraum der heimischen Bienen zu schützen und die Imker bei ihrer ökologisch bedeutsamen Arbeit zu unterstützen, stellen wir bei badenova auf unserem Betriebsgelände kostenlos Wiesenflächen für die Bienenvölker zur Verfügung. Zum Teil geschieht dies bei den badenova Wasserwerken (in Freiburg und Lahr), oder aber am Sitz von Servicecentern, die über große Außenbereiche verfügen, wie zum Beispiel in Lörrach. Schon seit 2016 ist badenova offizieller Partner und Sponsor des Badischen Imkerverbandes.

    Jüngst haben nun auch auf dem Betriebsgelände der Offenburger Wasserversorgung mehrere Bienenvölker ihr neues Zuhause bezogen und profitieren nun vom Nahrungsangebot der naturbelassenen Wiesen. Erfahre mehr über unser Bienenengagement.

    Bienenlehrbuch für Kinder

    Um bereits bei den Kleinsten Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bienen für unser Ökosystem zu schaffen, engagiert sich badenova vielfältig für den Schutz der Bienen. Für Dritt- und Viertklässler haben wir beispielsweise ein eigenes Unterrichtskonzept zum Thema Biene entwickelt. Seit kurzem gibt es auch ein Kinder-Bienenbuch „Mensch Biene! Mach mit und erforsche die faszinierende Welt der Bienen“, das wir mit dem Naturkundemuseum (Museum Natur-Mensch) aus Freiburg entwickelt haben.

    In dem pädagogisch konzipierten Lese- und Bilderbuch rund um Bienen, Imker und Insekten sind Bastelanleitungen, Lückentexte, Quizze und vieles mehr zu finden. Es ist übrigens nicht nur für Besucher des Naturkundemuseums gedacht, die es erwerben können. Speziell auch Lehrer und Schulen können es – kostenlos – bekommen, denn es eignet sich auch als Unterrichtsmaterial.