Ohne Strom geht im Smart Home gar nichts. Bei all den intelligenten Geräten besteht in den meisten Haushalten aber noch immer ein Flaschenhals, der ganz und gar nicht smart ist. Die Rede ist vom guten alten Stromzähler mit Zählwerk. Mit einem Smart Meter macht Dein Zuhause den nächsten Schritt in Richtung Smart Home.

Was versteht man unter einem Smart Meter?

Wir kennen das alljährliche Spiel: Kurz vor Jahresende flattert ein Brief des Energieversorgers mit der Bitte ins Haus, den Stromzähler abzulesen. Einige Wochen später steht dann nochmals jemand vom örtlichen Netzbetreiber vor der Tür: Ebenfalls, um den Stromzähler abzulesen. Wäre es nicht schön, wenn wir uns diesen Aufwand sparen könnten? Mit einem Smart Meter ist das kein Problem. Aber was ist ein intelligenter Stromzähler eigentlich?

In den meisten Haushalten sind noch immer analoge Stromzähler mit Räderzählwerk verbaut. Seit einigen Jahren werden die sogenannten Ferraris-Zähler durch moderne, digitale Stromzähler ersetzt. Diese Digitalzähler speichern die Daten über den Stromverbrauch. Allerdings müssen die reinen Digitalzähler nach wie vor abgelesen werden. Aus diesem Grund wird der Digitalzähler auch als "Moderne Messeinrichtung" bezeichnet.

Zu einem Smart Meter wird der Stromzähler erst durch die Kopplung eines Gateways. Über dieses Kommunikationsmodul kann der Zähler Daten und empfangen. Die Verbrauchsdaten gelangen damit automatisch zum Stromversorger, was das manuelle Ablesen überflüssig macht. Da der Datenstrom in beide Richtung vom Zähler weg und zum Zähler hin funktioniert, ist der Einbau eines Smart Meters mit einigen Vorteilen verbunden.

Vorteile eines Smart Meters

Den offensichtlichsten Vorteil eines smarten Stromzählers haben wir bereits angesprochen: den reduzierten Ableseaufwand. Nie wieder da sein müssen, wenn der Kontrolleur auf der Matte steht. Nie wieder das Ablesen vergessen und mit einer groben Verbrauchsschätzung des Energieversorgers leben müssen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.

Steckdose in einer Sonnenblume
Mit Ökostrom der Natur etwas Gutes tun © visdia

Mit einem Smart Meter hast Du Deinen tatsächlichen Stromverbrauch nämlich zu jedem Zeitpunkt ganz bequem im Blick. Über die digitale Schnittstelle des Smart Meters kannst Du ähnlich, wie bei Deinem DSL-Router, auf die gespeicherten Daten zugreifen. Alle Verbrauchsdaten werden digital erfasst, gespeichert und sogar grafisch aufbereitet. Damit hast Du beispielsweise über ein via Browser aufrufbares Webportal jederzeit die Möglichkeit Tages-, Wochen- und Monatsverbräuche abzulesen. Das macht den Vergleich von Verbräuchen deutlich präziser und einfacher. Zudem kannst Du auf diesem Weg Lastspitzen identifizieren. Der Gesetzgeber schreibt hier die Speicherung des Verbrauchs (mindestens) im 15-Minuten-Takt vor.

Viele Smart Meter bieten jedoch gleich von Haus aus eine Echtzeitüberwachung. Damit ist es sogar möglich, bisher unentdeckten Stromfressern im eigenen Haushalt auf die Spur zu kommen. Aber auch, wenn Du vermutest, dass dein Nachbar irgendwo (absichtlich oder unabsichtlich) Strom abzapft - kommst Du dem Problem auf die Spur.

Der smarte Stromzähler kann jedoch auch zu einer festen Komponente des Smart Home werden. Besonders offensichtlich ist der Vorteil bei Großgeräten wie

  • Durchlauferhitzern,
  • Heizthermen
  • oder Backöfen

die direkt mit dem Stromnetz verdrahtet sind. Ist das Smart Meter mit dem Smart Phone gekoppelt, lassen sich Verbraucher auch von unterwegs abschalten. Du musst also nie wieder Angst davor haben, dass Du den Herd angelassen hast.

Durch die Datenkommunikation in beide Richtungen lassen sich angeschlossene Geräte über die einzelnen Stromkreissicherungen programmieren. Damit könntest Du beispielsweise in einem Stromtarif wechseln, dessen Kilowattstundenpreis tatsächlich vom aktuellen Verhältnis aus Angebot und Nachfrage abhängt. So kannst Du Dein Smart Home etwa so programmieren, dass Großerbraucher wie Waschmaschine und Trockner sich in der Nacht anschalten. Also dann, wenn der Strompreis deutlich niedriger ist als zu Spitzenzeiten am Tag.

Auch in Kombination mit einer Photovoltaikanlage oder einem Kleinwindkraftwerk spielt das Smart Meter seine Stärken aus. Hier dient die Anlage zur Echtzeit-Überwachung über die Einspeiseleistung und den Wirkungsgrad des Hauskraftwerks. Zudem lassen sich so Netzeinspeisung und der Wirkungsgrad der Anlage optimieren. Unter dem Strich sensibilisiert ein Smart Meter nicht nur für den bewussten Umgang mit Energie, sondern spart gleichzeitig Geld und schont die Umwelt.

Was kostet ein Smart Meter für das eigene Heim?

Wie jede Technologie kostet auch der Einbau eines Smart Meters ein wenig Geld. Die tatsächlichen Kosten für die Anschaffung, den Betrieb und den Einbau hängen vom jährlichen Stromverbrauch ab. Allerdings hat der Gesetzgeber hier Preisobergrenzen definiert, die Energieunternehmen nicht überschreiten bzw. ihren Kunden in Rechnung stellen dürfen.

Ein typischer Haushalt aus drei Personen mit einem Verbrauch von 3.500 bis 4.000 kWh pro Jahr zahlt maximal 40 Euro jährlich für ein Smart Meter. Haushalte, die 6.000 bis 10.000 kWh verbrauchen, können mit jährlichen Kosten in Höhe von maximal 100 Euro rechnen. Gleiches gilt für Einfamilienhäuser, die auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit 7 bis 15 kW Leistung installiert haben.

Besonders großen Nutzen bieten Smart Meter auch für Unternehmen. Betriebe mit einem Verbrauch von 10.000 bis 20.000 kWh zahlen jährlich höchstens 130 Euro für ihren intelligenten Stromzähler. Auch wenn die Kosten vielleicht etwas abschrecken, ist das Ersparnispotenzial deutlich größer. Der Einbau rechnet sich meist bereits innerhalb eines Jahres.

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Der digitale Stromzähler von badenova ist der Einstieg in die Welt der neuen Energieeffizienz. Und das Beste: der Einbau ist für Dich völlig kostenlos. Denn badenova übernimmt für Bestandskunden alle durch den Einbau entstehenden Mehrkosten - sowohl für moderne Messeinrichtungen als auch für Smart Meter.



Informiere Dich jetzt

Habe ich die Pflicht zum Einbau eines Smart Meters?

Mit dem Ziel den Energieverbrauch effizienter zu gestalten und das Klima zu schonen, hat der Staat eine gesetzliche Einbaupflicht für Smart Meter beschlossen. Diese Pflicht greift jedoch erst ab einem Jahresverbrauch von mindestens 6.000 kWh.

Ebenfalls verpflichtend ist der Einbau einer smarten Messeinrichtung inkl. Kommunikationsmodul für alle Einfamilienhäuser mit einer Photovoltaikanlage zwischen 7 und 15 kW installierter Leistung. Alle anderen Haushalte, die unter 6.000 kWh pro Jahr verbrauchen, müssen kein(!) Smart Meter einbauen lassen. Hier sieht das Gesetz lediglich vor, dass bis 2032 eine moderne Messeinrichtung (ohne Kommunikationsmodul) verbaut sein muss.

Dennoch hat jeder Haushalt laut Gesetz die Möglichkeit dazu, sich freiwillig für die Aufrüstung zum Smart Meter zu entscheiden. Hintergrund ist, dass möglichst alle Haushalte in Deutschland Zugriff auf die intelligente Messtechnik, die Überwachungsmöglichkeiten und individuelle Stromtarife haben.

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