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27.05.2022

Bürgerrat bewertet ERDWÄRME BREISGAU positiv

Stolze 60 Seiten umfasst der Schlussbericht, den der Bürgerschaftsrat im Projekt „ERDWÄRME BREISGAU“ am Dienstag, 24. Mai 2022 im Kurhaus Bad Krozingen präsentiert hat. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung stellten sieben Sprecherinnen und Sprechern des Bürgerschaftsrats den Bericht vor und überreichten ihn der Vorhabenträgerin badenova sowie der Politik. Mit klarer Mehrheit begrüßte der Bürgerschaftsrat die Umsetzung des geplanten Geothermieprojekts der badenova-Tochter WÄRMEPLUS.

Übergabe des Bürgergutachtens - Gruppenbild im Kurhaus Bad Krozingen
Übergabe des Bürgergutachtens - Gruppenbild im Kurhaus Bad Krozingen

Intensive Auseinandersetzung mit der Geothermie: Vorausgegangen war ein mehrstufiger Bürgerschaftsrat mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus der Region. In vier Abendveranstaltungen mit intensiven Anhörungen von Expertinnen und Experten, vielen Stunden Detailarbeit zu zentralen Themen sowie einer Abstimmung zu 74 Bewertungen und Empfehlungen entstand der 60-seitige Abschlussbericht.

Aus Skepsis wurde Zustimmung: Im Bürgergutachten erklären die Teilnehmenden zu jedem Themenbereich und in detaillierter Abstimmung, warum sie zu welchen Ergebnissen gekommen sind. In der öffentlichen Vorstellung im Kurhaus Bad Krozingen wurde deutlich: Die Mehrheit der Beteiligten war aufgrund der für die Region prägenden Ereignisse aus Staufen mit großer Skepsis in den Prozess gestartet. Diese Skepsis legte sich im Laufe des Dialogprozesses. Denn die Beteiligten erweiterten ihr Wissen u.a. bezüglich der technischen Verfahren. Es zeigten sich für die Frauen und Männer die Unterschiede des von der badenova geplanten hydrothermalen Verfahrens zu den anderen Verfahren, die in Staufen und Straßburg-Vendenheim zu Problemen geführt hatten.

„Eigentlich hört man in den Medien nur etwas zu den schief gegangenen Beispielen. Das vermittelt ein falsches Bild und macht den Leuten Angst“, so ein Teilnehmer (Seite 14 im Schlussbericht). Ein weiterer Beteiligter ergänzt: „Als Teilnehmer des Bürgerrates fühle ich mich schon ein wenig wie ein kleiner Experte in Diskussionen im Freundeskreis und dort als entschlossener Befürworter…“ (Seite 20). Aus Skepsis wurde Verständnis und Befürwortung des Projekts. Der Bürgerrat war sich einig, wie wichtig es ist, die Wärmewende anzuschieben und in der Region einen aktiven Beitrag zu leisten.

Positives Abstimmungsergebnis: Die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger haben mit der Übergabe ihres Bürgergutachtens eine klare Unterstützung für das Vorhaben ausgesprochen, was die Abstimmungsergebnisse belegen: Von den 34 Bürgerinnen und Bürgern, die bis zum Schluss mit abgestimmt haben, sprechen sich 31 bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen für die Umsetzung des Projekts der badenova-Tochter WÄRMEPLUS aus.

Trotz der insgesamt großen Zustimmung für das Projekt wurde auch deutlich, dass nicht alle Punkte als unkritisch gewertet wurden. Gerade im Bereich Haftung hat der Rat der badenova auch klare Forderungen mitgegeben, deren Umsetzbarkeit es zu klären gilt. Als wichtiges Zeichen, dass der Bürgerschaftsrat als Gremium ernst genommen wird und die Ergebnisse auch im weiteren Prozess berücksichtigt werden, sehen die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger, dass badenova bereits einen Arbeitskreis ins Leben gerufen hat, der sich explizit mit den noch offenen Themen in Bezug auf die Haftung beschäftigt.

Hier findet man den kompletten Pressetext Bürgergutachten offiziell vorgestellt (PDF, 122KB)

Personen auf dem Pressebild: Die Vertreterinnen und Vertreter des Bürgerschaftsrats bei der Übergabe des Schlussberichts an die Vertreter der badenova, der Politik und Dialog Basis: (4. Person von links Heinz-Werner Hölscher (Vorstand badenova), 6. Person von links Volker Kieber (Bürgermeister von Bad Krozingen, Vertreter politischer Begleitkreis im Projekt ERDWÄRME BREISGAU), Bildmitte Dr. Antje Grobe (Dialog Basis) sowie Dr. Klaus von Zahn (4. Person von rechts, Leiter Umweltschutzamt Stadt Freiburg). Bildquelle badenova, Fotograf Jonas Conklin.