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19.04.2023

badenova und RWE bringen Wasserstoff an den Hochrhein

badenova und RWE wollen am Hochrhein gemeinsam ein Zentrum für Erzeugung, Transport und Verteilung von grünem Wasserstoff aufbauen. Die Pläne dazu haben die beiden Unternehmen jetzt erstmals öffentlich vorgestellt.

badenova und RWE prüfen regionale grüne Wasserstoff-Partnerschaft am Hochrhein.
badenova und RWE prüfen regionale grüne Wasserstoff-Partnerschaft am Hochrhein.

In Kürze:

  • Bau einer 50-MW-Elektrolyse am RADAG Laufwasserkraftwerk in Albbruck (geplant)
  • Bau einer rund 8,5 km Wasserstoffpipeline am Hochrhein von Waldshut bis Albbruck; Baubeginn voraussichtlich Anfang 2024
  • Erweiterung der Wasserstoff-Infrastruktur bis Grenzach in Prüfung
  • Potenzielle Abnehmer in der Region zwischen Waldshut und Lörrach sowie Basel (CH)

„Für die Energie- und Wärmewende braucht es einen Mix aus regenerativ erzeugten Elektronen und Molekülen wie grünen Wasserstoff“, kommentiert badenova Vorstand Heinz-Werner Hölscher das Projekt. Für die Dekarbonisierung der Industrie plant der Versorger aus Freiburg jetzt die ersten acht Kilometer Wasserstoffpipeline am Hochrhein. „Für die Sicherung des Industriestandorts im Dreiländereck treiben wir mit Industriepartnern im Rahmen der Initiative 3H2 die Gasnetztransformation zu H2-Netzen aktiv voran“, erklärt Hölscher.

Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation, ergänzt: „Mit der geplanten Elektrolyse-Anlage am RADAG-Laufwasserkraftwerk Albbruck können wir hier ab Ende 2026 grünen Wasserstoff in nennenswerten Mengen bereitstellen. Der grüne Strom dafür wird aus Erneuerbaren Quellen der Region kommen. Mit dem Projekt unterstützt RWE Industrie- und Verkehrskunden am Hochrhein dabei, ihre Prozesse auf grünen Wasserstoff umzustellen und so ihre Klimaziele zu erreichen. Durch die Kooperation mit den Projektpartnern tragen wir zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur bei, die die Region an entstehende Wasserstoffnetze in Deutschland und der Schweiz anbindet.“

RWE plant in Albbruck, neben dem Laufwasserkraftwerk der RADAG, eine Elektrolyse-Anlage mit 50 Megawatt Leistung zu errichten. Diese soll mit grünem Strom aus der Region jährlich bis zu 8.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Der bei der Elektrolyse in Albbruck entstehende Sauerstoff sowie die Prozesswärme sollen im geplanten Gesundheitspark des Kreises, im neuen Quartier auf dem Areal der früheren Papierfabrik Albbruck (PFA) sowie im benachbarten Verbandsklärwerk genutzt werden.

Geplante Wasserstoff-Pipeline von Albbruck bis Grenzach.
Geplante Wasserstoff-Pipeline von Albbruck bis Grenzach.

Parallel dazu plant die badenova Infrastrukturtochter badenovaNETZE den Neubau einer Wasserstoffleitung von Waldshut bis Albbruck, um Industrie- und Verkehrskunden auf beiden Seiten des Hochrheins zu erreichen. Eine entscheidende Initiative, um den hiesigen Wirtschaftsstandort für die Industrie attraktiv zu halten, da der Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz, den sogenannten European Hydrogen Backbone, erst in der letzten Ausbaustufe ca. 2040 vorgesehen ist. Die neue Trasse soll das Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffversorgung entlang des Hochrheins bilden und gleichzeitig die Anbindung von Baden-Württemberg an die europäische und nationale Wasserstoff-Infrastruktur ermöglichen.

Die dafür initiierte Machbarkeitsstudie steht kurz vor dem Abschluss, um dann den Bau bis voraussichtlich 2025 umzusetzen. Für badenova ist das ein wesentlicher Eckpfeiler der regionalen Energie- und Wärmewende, um eine lebenswerte Zukunft auch für weitere Generationen zu gestalten.

Ausgehend von dem rund 8,5 km langen Leitungsabschnitt von Waldshut bis Albbruck ist ein Ausbau der Infrastruktur am Hochrhein in westliche und östliche Richtung möglich und aktuell in Prüfung, um die Wasserstoffpipeline bis ins Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich zu verlängern. Zudem ist die Anbindung an bestehende Infrastruktur möglich.

Details zum Projekt finden auf unter badenovanetze.de/wasserstoff und in der Presseinformation: RWE und badenova planen den Aufbau eines grünen Wasserstoffsystems für die Region Hochrhein (PDF, 230KB)