Zurück zur Übersicht
05.08.2014

Der Hochrhein als Ideenschmiede

Der Aufsichtsrat der badenova bewilligte kürzlich 13 neue Innovationsfonds-Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro. Darunter ist auch ein zukunftsweisendes Projekt aus Ühlingen/Waldshut-Tiengen, das den Pioniergeist der Region Hochrhein repräsentiert.

Der Hochrhein als Ideenschmiede

„Die Vielfalt der nun startenden Projekte zeigt deutlich, wie erfindungsreich und kreativ die Klimaschützer hier im Südwesten Deutschlands vorangehen“, lobt badenova-Vorstand Mathias Nikolay die Projektpartner für 2014. „Alle Geförderten, mit denen wir dabei zusammenarbeiten, sind Energie-Pioniere – jeder auf seine Weise.“ Die Innovationsfonds-Projekte für 2014 sind zwar über das gesamte Marktgebiet der badenova verteilt, mit einem repräsentativen Projekt aus Ühlingen/Waldshut-Tiengen ist die Region Hochrhein jedoch stark vertreten.

Ühlingen / Waldshut-Tiengen - Wasserkraftmaschine für bestehende Bauwerke im Abwasserbereich
Abwasser zu reinigen ist energieintensiv und damit relativ teuer. Gleichzeitig bieten die rund 10.000 deutschen Kläranlagen mit ihrem komplexen Kanal- und Röhrennetz ein ungenutztes Wasserkraftpotential. Dieses blieb aber bisher aus technischen Gründen weitgehend ungenutzt, denn herkömmliche Wasserkraftanlagen eignen sich kaum für die besonderen Gegebenheiten einer Kläranlage. Dazu zählen unter anderem schwankende Abwassermengen und Fallhöhen in engen Röhren von oftmals nur anderthalb Metern Durchmesser. Aufbauend auf zwei erfolgreichen Prototypen entwickelt die Ühlinger Firma Karl Kraus Maschinenbau eine Wasserkraftanlage, die - an diese speziellen Erfordernisse angepasst - ohne bauliche Veränderungen eingebaut werden kann. Mehrere hintereinander geschaltete, oberschlächtige Wasserräder nutzen die Wasserkraft in den engen Röhren, Schächten und Kanälen optimal. Dabei sind besonders die Robustheit gegen noch bestehende Verunreinigungen sowie der ungestörte Wasserstrom in und zwischen den Wasserrädern ein Kernpunkt der Entwicklungen. Die Wasserräder sind mit besonderen Stauschildern ausgestattet, die unabhängig vom Wasserfluss immer die gleiche Staumenge halten. Kraus Maschinenbau testete ein solches System bereits auf kleinem Versuchsmaßstab und erprobt nun ab dem Jahreswechsel eine Pilotanlage in der Kläranlage Klettgau-West in Waldshut-Tiengen.

Weitere Informationen enthält die Pressemitteilung.