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    Kleine Windkraftanlagen auf Lörrachs Dächern | 2012-13

    Die Stadt Lörrach erforschte inwieweit das Windkraftpotenzial der Stadt genutzt und die Stromerzeugung mit Kleinwindkraft auf Dächern realisiert werden kann.

    Die Stadt Lörrach erforschte inwieweit das Windkraftpotenzial der Stadt genutzt und die Stromerzeugung mit Kleinwindkraft auf Dächern realisiert werden kann.
    Projektdaten  
    Projektname Dezentrale Stromerzeugung in der Fläche mit Kleinwindkraft
    Projektnummer 2012-13
    Projektart Forschung und Studien
    Projektträger Stadt Lörrach
    Laufzeit Mai 2012 bis Juli 2021
    Fördersumme 16.381 €

    Lörrach eignet sich auf Grund seiner Lage und der durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten nicht für große, kommerzielle Windanlagen. Kleinere Anlagen für Privathaushalte jedoch könnten dazu beitragen, das städtische Potential an erneuerbaren Energien noch besser zu nutzen. Wie Solaranlagen können kleine Windkraftwerke dezentral Strom erzeugen, sind jedoch in privaten Haushalten bisher selten. Während sogenannte Solarkataster mittlerweile recht genau vorhersagen, wie viel Sonnenenergie im Jahresverlauf auf einzelne Dächer fällt, ist eine solche Prognose für Wind noch kaum möglich. Zwar bietet das Land Baden-Württemberg einen online-Windatlas, dessen Vorhersagen beziehen sich jedoch auf Höhenlagen für größere, kommerzielle Rotoren und sagen nur wenig aus über die Luftströme auf Wohnhausebene. Marktlage und Bauvorschriften sind ebenfalls unübersichtlich. Ohne Fachwissen und ausführliche Recherche erschließt sich dem einzelnen Verbraucher kaum, ob sich eine Anlage überhaupt lohnt und welches Model sich am besten für sein Dach eignet. Auch Zulassungsverfahren sind oft noch nicht eindeutig.

    Die Stadt Lörrach untersuchte diese Fragen und evaluierte das Stadtgebiet auf sein Windkraftpotential. Dazu recherchierten die Mitarbeiter, welche Geräte überhaupt auf dem Markt sind, wie solide ihre Funktionsweise ist, wie hoch die Lärmentwicklung der Rotoren ist und ob deren Vibration möglicherweise Dach oder Gebäude schädigt. Auch wie Gebäudebesitzer und Nachbarn zu individuellen Windkraftanlagen in Wohngebieten stehen, untersuchte die Studie um möglichen Vorurteilen entgegenzuwirken.

    Als ergänzende Daten waren Messungen von Windgeschwindigkeiten geplant, die jedoch nicht nötig waren, da im Laufe des Projektes der Kontakt zu Uni Basel entstand, die bereits eine Messstation in der benötigen Windhöhe betreiben und verwendbare Daten für Lörrach liefern konnten. In ein computerbasiertes Geoinformationssystem (GIS) integriert, können Wind- und Wetterdaten dabei helfen, das Windpotential an einem einzelnen Grundstück zu bestimmen. Das Projekt verleiht außerdem Messgeräte und Datenlogger, so dass interessierte Bürger die Windgeschwindigkeit auf ihren Dächern über einen längeren Zeitraum verfolgen können.

    Drei wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt

    • Die Preise von Kleinwindkraftanlagen haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich nach unten entwickelt, da die entsprechenden Abnahmemengen fehlen und die Stückkosten sich dadurch nicht wesentlich reduziert haben. Eine Konsolidierung am Markt fand zwar zum Teil seit Beginn des Projektes statt, war aber eher auf Anlagenhersteller schlechter Qualität und deren Haftung bedingt. Die Preise für die Komponenten wie z.B. Fundation, Aufstellung des Mastes mittels Kran etc. haben sich kaum verändert. Bei gegebenen Windverhältnissen kann daher nur ein optimal großer Rotor und damit die „Windfangflächenvergrößerung“ eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit hervorrufen. Wesentliche Stückkostenreduktionen werden erst mit höheren Mengenzahlen zu erwarten sein, wie es auch bei den Photovoltaikanlagen der Fall war.
    • Erst gesicherte artenschutzrechtliche Ergebnisse z.B. aus einer Studie des BfN, können in der Kleinwindkraftanlagenherstellerbranche zu verlässlichen Entscheidungen führen. Daher sollte die weitere Grundlagenforschung bundesweit dringend vorangetrieben werden, um Planungssicherheit für alle Beteiligten zu erreichen. U.a. damit, könnte die Kleinwindkraft politisch besser gefördert werden. Auch PV-Anlagen haben ihre Risiken z.B. Lichtbögen bei Bränden. Die Risiken sind aber beherrschbar. Geplant werden kann aber nur mit fundierten Fachinformationen. In der großen Windkraft konnte dies auch erreicht werden, z.B. Abschaltungen um Schattenwurf zu vermeiden oder zu bestimmten Brutzeiten. Für die tatsächlichen Erfahrungen müssen noch mehr Grundlagenforschungen getätigt werden und dies nicht gegen, sondern gerade in Zusammenarbeit mit Herstellern.
    • Mit einer guten Kartierung kann eine Kommune/ ein Landkreis naturschutzrechtliche Prüfungen unterstützen, diese zeitlich optimieren und damit auch Kosten für Installationswillige sparen.

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