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    Holzvergaser für die Nudelproduktion | 2012-07

    Um die Nudel- und Spätzleproduktion nachhaltiger zu gestalten, stellt der Geflügelhof Zapf seinen Betrieb auf energieschonende wärmegeführte Holzvergaser um. 

    Projektdaten  
    Projektname Regenerative Energiezentrale eines mittelständischen Betriebs mittels KWKK-Anlage
    Projektnummer 2012-07
    Projektart Bau und Anwendung
    Projektträger G.+M. Zapf Energie GbR
    Laufzeit Mai 2012 bis Ende 2014
    Fördersumme 250.000 €

    Der Geflügelhof Zapf, ein nach Ökostandards produzierender Familienbetrieb in Gengenbach-Schönberg, stellt wöchentlich bei artgerechter Tierhaltung rund 350.000 Eier und je anderthalb Tonnen frische und trockene Spätzle und Nudeln her. Um den eigenen Energiebedarf decken zu können und damit noch umweltfreundlicher produzieren zu können, stellte der Hof seine energieintensive Produktion auf neuartige Holzvergaser um.

    Der Fokus des Familienunternehmens liegt nicht nur auf der artgerechten Tierhaltung. Auch die Qualität wird im biozertifizierten Geflügelhof großgeschrieben, woran auch die erfolgreiche Etablierung der Produkte in der ganzen südbadischen Region liegt. Die Nudeln- und Spätzlesorten werden aus täglich frisch aufgeschlagenen Eiern und hochwertigem Hartweizengrieß hergestellt.

    Energieintensive Spätzleproduktion

    Die Produktion der Spätzle ist ein Prozess, der mit hohem Energiebedarf verbunden ist. Um die gewünschte Qualität zu erreichen, muss die Spätzle als erstes gekocht werden. Bei dem nächsten Schritt werden die Spätzle, zur Abtötung der Keime und um eine optimale Haltbarkeit zu gewährleisten, pasteurisiert. Zum Schluss wird der Prozess mit einem aufwendigen Trocknen der Spätzle vollendet. Die Produktion erfordert einen sehr hohen Energieverbrauch, der für den ganzen Geflügelhof auf dem Schönberg sich auf circa 400.000 kWh im Jahr beläuft. Der zusätzliche Wärmebedarf beträgt momentan circa 600.000 kWh pro Jahr.

    Holzhackschnitzel als nachhaltige Energiequelle

    Bereits seit den 80ern Jahren betreibt der Geflügelhof Zapf eine Hackschnitzelheizung und eine Solaranlage. Um den Betrieb noch ökologischer und nachhaltiger zu gestalten, wird die komplette Energieversorgung des Geflügelhofs Zapf umgestellt, so dass sie mittels nachwachsender Rohstoffe erfolgen kann. Als Energieträger wird regionales Holz aus einem Umkreis von maximal 20 km von dem Geflügelhof verwendet.

    Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und beliebt in Kriegszeiten, erprobten in den letzten Jahren einige Pilotprojekte Holzvergaser als Option für erneuerbare regionale Rohstoffe. Das Holz wird zu Hackschnitzel verarbeitet und in Silos gespeichert. Unter Hitze werden die Holzhackschnitzel von den Holzvergasern in ein Holzgas umgewandelt. Das Brenngas treibt drei Blockheizkraftwerke zur Wärme- und Stromgewinnung an. Auf dieser Weise wird die, im Holz vorhandene Energie, effizienter genutzt. Die übrig gebliebene Energiemenge wird in das örtliche Stromnetz weitergeleitet.

    Am Geflügelhof Zapf sind die Vergaser wärmegeführt, richten sich also danach, wie viel Wärmeenergie der Betrieb zum Kühlen und Heizen benötigt. Eine Resorptionsanlage wandelt Wärmeenergie in Kälte um und bildet zusammen mit den Holzvergasern ein flexibles Wärme- und Kältenetz, das auf verschiedenen Temperaturstufen den Hennenbetrieb wärmt, Energie für die Nudeln- und Spätzleproduktion liefert und die Produkte schließlich kühlt. Außerdem trocknet die Abwärme der Holzvergaser in einem automatisierten Silo die Hackschnitzel und versorgt den Hof mit Heizwärme. Das intelligente System versorgt den Hof gleichzeitig mit Strom, Wärme und Kälte. Wenn die benötigte Wärme nicht gedeckt werden kann, verfügt der Betrieb über einen Hackschnitzelheizkessel, der bei Bedarf für zusätzliche Wärme sorgen kann.

    Innovatives Energiesystem für mittelständische Betriebe

    Das Projekt des Geflügelhof Zapf wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Offenburg ausgeführt, die auch ein Managementsystem für das komplexe Energienetz entwickelte und die Ergebnisse evaluierte. Das innovative System demonstriert, wie kleine und mittelständische Betriebe mit hohem Energiebedarf auf umweltfreundliche Techniken umstellen können. In einem weiteren Innovationsfondsprojekt Optimierte Verstromung im Holzvergase-BHKW wurde der erste der drei Holzvergaser durch den Einbau von Graphitkolben umgerüstet. Dies führt zu einer effizienteren Durchführung des Prozesses, indem die Verbrennungstemperatur erhöht wird und dadurch die Leistung gesteigert und die Schadstoffproduktion minimiert werden kann.

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