Humusaufbau-Monitoring mit Remote Sensing | 2022-10
Ein neues Remote Sensing Verfahren soll die Bestimmung des Humusgehalts im Boden erleichtern und damit regionale CO2-Klimazertifikate attraktiver machen.
Projektdaten | |
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Projektname | Remote Sensing als Instrument für regionales Humusaufbau-Monitoring |
Projektnummer | 2022-10 |
Projektart | Bau und Anwendung |
Projektträger | CO2-Land e.V. |
Laufzeit | 01.05.2022 – 30.04.2024 |
Fördersumme | 145.638 € |
!!! Landwirt_innen gesucht für das Pilotprojekt !!!
Landwirt_innen werden zu Klimawirt_innen
Das Pilotprogramm ist gestartet und sucht noch weitere Klimawirt_innen, die Interesse für regionale Kompensation von CO2 haben. Wer also Interesse hat an diesem Pilotprogramm teilzunehmen, der kann sich direkt an das Projektteam von CO2-Land wenden, die ersten Bodenproben werden kommenden Winter entnommen. Mehr Informationen für alle die hier mitmachen wollen, sind dem CO2-Land Programm für Landwirt_innen (PDF 2,9 MB) zu entnehmen. Kontakt: Michael Schwegler ms@co2-land.org 0173-9916235 oder Dr. Karl Müller-Sämann km@co2-land.org 0176-60012619
Boden als Kohlenstoffspeicher
In Böden ist global weit mehr CO2 gebunden als in der Atmosphäre und der Vegetation zusammengenommen. Durch den Aufbau von organischer Bodensubstanz (Humus), die zu über 50 % aus Kohlenstoff (Corg) besteht, besitzen Ackerböden ein großes Potential zur Kohlenstoffbindung. Nachhaltiger Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Flächen ist damit ein Schlüssel für einen spürbaren Beitrag der Landwirtschaft zum Klima- und Grundwasserschutz.
Humusaufbau und Klimazertifikate
Ziel des gemeinnützigen Vereins CO2-Land e.V. ist es, auf regionaler Ebene Klimaschutz-Partnerschaften zwischen der Landwirtschaft und Akteuren der Zivilgesellschaft aufzubauen, um die Humusgehalte in Ackerböden zu steigern. Die Böden sollen als bedeutende Senke für das Treibhausgas CO2 für den Klimaschutz aktiviert werden. Die Landnutzung wird dadurch klimafreundlich und aufgrund der damit einhergehenden Verbesserungen von Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität auch resilienter und ökologisch attraktiver.
Die dafür notwendigen, zusätzlichen Aufwendungen sollen durch den Kauf von Klimazertifikaten für den Humusaufbau durch öffentliche und private Akteure entgolten werden. Diese erhalten im Gegenzug einen Erfolgsnachweis. Momentan stellen jedoch die hohen Kosten für eine belastbare Erfolgskontrolle mit Bodenuntersuchungen und Laboranalysen einen Hemmschuh dar, weil damit beachtliche Anteile der Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten (Senkenzertifikate) wieder verloren gehen. Es verbleiben weniger Mittel, um die zusätzlichen Aufwendungen der Landwirtschaft spürbar und Kosten mindernd honorieren zu können.
Wie viel Humus steckt im Boden – ein neues Werkzeug zur Erfolgskontrolle
Projektziel ist es, ein digitales sowie regionales kalibriertes Werkzeug zu schaffen, mit dem die Kosten der Erfolgskontrolle deutlich gesenkt werden können. Durch die Verwendung von Fernerkundungsdaten von Satelliten soll die Dokumentation der Bewirtschaftungsmaßnahmen und die Wirkung auf den Humusgehalt des Bodens weitgehend automatisiert erfolgen. Durch parallele Messungen und Feldbeobachtungen am Boden soll im regionalen Kontext die Kalibrierung, Validierung und Qualitätsprüfung des Remote Sensings erfolgen.
Bestätigt sich die praktische Anwendbarkeit des vorgesehenen Remote-Sensing-Verfahrens in Kombination mit Deep Learning als regionales Modell zur Bestimmung der Humusgehalte der Böden, soll das innovative Werkzeug zum flächendeckenden Monitoring der Entwicklung der Humusgehalte auf ca. 2.500 ha eingesetzt und getestet werden. Anschließend soll es im Rahmen des angelaufenen Klimaschutzprogramms des Vereins CO2-Land als alternatives, kostensparendes Nachweisverfahren zum real erfolgten Humusaufbau und der daraus resultierenden CO2-Senkenleistung für CO2-Zertifikate Verwendung finden.
Mehr Anreiz – mehr Klimaschutz
Mit der neuen Methode stünden den Landwirt_innen signifikant mehr Mittel als Anreiz für den Humusaufbau zur Verfügung, und aus Sicht des Käufers regionaler Klimazertifikate würden erheblich mehr Mittel direkt in den Klima- und Bodenschutz fließen. Die Akzeptanz und damit Teilnahme am Programm für Klima- und Bodenschutz würde auf Kunden- und Anwenderseite attraktiver, da die Finanzmittel zielführender eingesetzt werden.
Grundlage dieses Projekts ist das vorangegangene Förderprojekt Speicherung von CO2 im Boden | 2019-13. Weitere spannende Ansätze beschäftigen sich mit dem Einfluss der Bodenbearbeitung auf den Humusaufbau | 2019-07 und der Möglichkeit CO2 mithilfe von Pyrolysekohle im Boden | 2021-10 zu speichern.
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