• Junge mit Idee - Erfinder

    Antrag im Innovationsfonds stellen

  • Zurück zur Übersicht

    Bidirektionales Kalt-Wärmenetz in Fischerbach | 2013-14

    Die Bürgerenergie Fischerbach hat in einem kleinen Neubaugebiet, ein bidirektionales Kalt-Wärme-Netz, das mit einem Eisspeicher verbunden ist, aufgebaut.

    Projektdaten  
    Projektname bidirektionales Kalt-Wärme-Netz mit Wärme-Bus-System im neubaugebiet Karl-May-Weg in Fischerbach
    Projektnummer 2013-14
    Projektart Bau und Anwendung
    Projektträger Bürgerenergie Fischerbach e.G.i.G.
    Laufzeit November 2012 bis Sommer 2017
    Fördersumme 140.000 €

    Die Gemeinde Fischerbach hat sich 2012 entschlossen, ein Bioenergiedorf zu werden. Ein innovatives Kaltwärmenetz in einem Neubaugebiet trägt zu diesem Ziel bei. Als Alternative zu klassischen Nahwärme kommt in Fischerbach kalte Nahwärme zum Einsatz, d.h. die angeschlossenen Häuser werden mit kaltem Wasser gewärmt oder gekühlt. Um dies zu bewerkstelligen, muss das Netz bidirektional arbeiten, d. h. es muss in der Lage sein, Energie bereitzustellen sowie auch aufzunehmen. Eine Ringleitung, gefüllt mit Wasser oder einem Wasser-Glycerin-Gemisch, verbindet die 24 Neubauten am Karl May-Weg. Aus ihr entnehmen in den Häusern Wärmepumpen Energie, um die Gebäude zu wärmen oder zu kühlen. Die Ringleitung wiederum führt ihr Wasser durch einen zentralen Eisspeicher, also einer Art im Boden vergrabener Wasserzisterne, die bis unter den Gefrierpunkt abgekühlt wird. Die Kreislaufwasser entzieht dem Speicher Wärme, der schrittweise gefriert, wobei latente Wärmeenergie für das Netz freigesetzt wird. Ist der Speicher gefroren, kann er durch Wärmeenergie aus dem Netz, über Sonnenkollektoren oder Abwärme wieder aufgeladen werden. Wärmepumpen, Wassernetz, Sonnenkollektoren und Eisspeicher bilden so ein synergetisches System, das weitgehend ohne Energie von außen auskommt.

    Die Daten aus dem Fischerbacher Netz liefern wichtige Erfahrungswerte, um solche innovativen Systeme zu optimieren und zukünftig auch andernorts einzusetzen. Führungen, Flyer und Medienberichte machten das Projekt überregional bekannt, verschiedene andere Gemeinden planen inzwischen ein bidirektionales Kaltwärmenetz.

    Drei wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt

    • Es empfiehlt sich eine genaue Evaluation des Projektplaners, um spätere Enttäuschungen und Probleme im Projektablauf zu vermeiden.
    • Der Energieeintrag aus dem Leitungsnetz ist deutlich größer als erwartet. Hätte dies anfangs besser berechnet werden können, hätte sich die Größe und damit die Kosten des Eisspeichers deutlich reduziert.
    • Unsicherheit bestand anfangs hinsichtlich der Reaktion der Grundstückkäufer auf das neue System. Dies wurde aber zum Großteil gut angenommen, die Bauherren waren froh, dass die Wärme- und Kälteversorgung bereits abgedeckt war.

    Melden Sie sich für unseren Newsletter an

    Erfahren Sie regelmäßig Neuigkeiten über unsere Förderprojekte, Veranstaltungen im Innovationsfonds und verpassen Sie keine Termine oder Antragsfristen mehr.