Mehr Biogas für Neuried

Viele Biomassematerialien eignen sich momentan noch kaum für Biogasanlagen. Dazu zählen besonders Rest- und Abfallstoffe, die in der Landwirtschaft oder der Nahrungsmittelproduktion anfallen sowie Grünschnitte aus der Landschaftspflege. Im Hybridkraftwerk Neuried testete eine der beiden parallel laufenden Anlagen, ob zum Beispiel eine Hydrolysestufe – d. h. die Aufspaltung durch Reaktion mit Wasser – die Stoffe ertragreicher macht. Bisher lief in beiden Anlagen eine konventionelle Trockenfermentation ab, welche die anfallende Flüssigkeit dem Gärgut immer wieder zuführt und durch die darin enthaltenen Bakterien den Gärprozess aufrechterhält.
Innovativ war die Studie weil sie verschiedene Methoden in einer noch unerprobten Kombination testete. Dabei wird die Biomasse verkleinert, anschließend versetzt der Mischer diese mit bakterienhaltiger Gärflüssigkeit und startet damit den Gärprozess. Ein so genannter Inlinezerkleinerer homogenisierte die Masse danach noch einmal, um sie pumpfähig zu machen. Dabei anfallendes Biogas saugt die Anlage ab. Die Stoffe liegen nun in zerkleinerter Form vor und bieteten den Bakterien eine größere Angriffsfläche, was deren Arbeit vereinfacht.
Weil nur einer der beiden Neurieder Anlagen mit dem neuen Verfahren arbeitete, konnten die Forscher dessen Ergebnisse direkt mit der konventionellen Fermentation vergleichen.
Erweist sich das Verfahren als erfolgreich und wirtschaftlich, bietet es sich für viele der 4000 Biogasanlagen in Deutschland an, die dadurch mehr umweltfreundliches Biogas produzieren könnten.
Projektdaten
Projektnummer | 2009-16 |
Projektart | Forschung und Studien |
Projektträger | Hybridkraftwerk Neuried GmbH |
Laufzeit | Januar 2010 bis Mitte 2015 |
Zuschuss | 47.000 |
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Richard Tuth

Michael Artmann