Silberfreie Solarzellen dank Freiburger Technologie | 2023-A04

Silber in PV Modulen könnte zum Engpass werden

Die Verwendung von Silber verursacht der Solarindustrie jährliche Kosten von etwa 3 Mrd. USD und macht etwa 10% des Preises für ein Solarmodul aus. Da die Fertigungskapazität für Solarzellen exponentiell um 30% pro Jahr wächst und andere Technologiezweige (z.B. Elektromobilität) zunehmend Silber beanspruchen, ist bald mit massiven Preissteigerungen und Versorgungsengpässen für Silber zu rechnen.

Expert_Innen sind sich einig, dass die Versorgung der Solarindustrie mit Silber für die elektrischen Kontakte der Solarzellen bereits in 2 bis 4 Jahren das größte Problem für das Wachstum der Solarindustrie sein wird. Dies stellt zugleich ein Problem für die gesamte Energiewende dar. Schließlich ist Solarenergie neben Windenergie eine der zwei Hauptsäulen dieses gesellschaftlich notwendigen Wandels.

Gerade die bedeutendsten Solarzellentechnologien für die Zukunft, die sich auch in der wiedererwachenden europäischen Industrie größter Beliebtheit erfreuen, haben den höchsten Silberbedarf: Silicium-Heterojunction (SHJ) Solarzellen und Perovskit-Silicium (Pero-Si) Tandemsolarzellen.

Kupfer statt Silber

Das Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, PV2+, hat eine patentierte Lösung entwickelt, bei der insbesondere für die beiden genannten Solarzellentypen Kupfer statt Silber zum Einsatz kommt. Diese Lösung sichert somit nicht nur die Rohstoffversorgung der Solarindustrie, sondern macht Solarzellen auch kostengünstiger und nachhaltiger.

Serienreife für silberfreie PV Module

Als eines der wenigen Start-ups weltweit bietet PV2+ eine patentierte Schlüsseltechnologie, die es der Weltwirtschaft ermöglichen kann, ihre CO₂-Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken.

Im vorliegenden Projekt geht es darum, diese Freiburger Technologie im Rahmen einer von PV2+ aufgesetzten Pilotfertigung unter industrieähnlichen Bedingungen zu testen.