Viti-Photovoltaik | 2021-06
In diesem Projekt sollen die Möglichkeiten und Umsetzung von PV-Anlagen auf Rebflächen (Viti-PV-Anlagen) im Rahmen einer Konzeptstudie erforscht werden.
Projektdaten | |
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Projektname | Vertiefende Konzeptstudie – Viti-Photovoltaik in der Weinbauregion Kaiserstuhl |
Projektnummer | 2021-06 |
Projektart | Forschung und Studien |
Projektträger | Projektteam APV-R |
Laufzeit | 01.02.2021 - 31.01.2022 |
Fördersumme | 21.380 € |
Grünstromerzeugung – Maßnahme gegen die Effekte des Klimawandels im Weinbau
Bei der parallelen und synergistischen Nutzung von Agrarflächen zur Ernte von Lebens- oder Futtermittel und der gleichzeitigen Energiegewinnung durch Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wird von Agrarphotovoltaik (APV) gesprochen. Unter Viti-PV wird die spezifische Anwendung auf Rebflächen verstanden.
Der Weinanbau ist eine wichtige Sonderkultur in der sonnenreichen Oberrheinregion. Die zusätzliche Nutzung von Rebflächen zur Grünstromerzeugung, im Folgenden als Viti-PV bezeichnet, bietet große Potenziale in der funktionalen Verknüpfung von Klimaschutz und Klimaanpassung. Der rasch voranschreitende Klimawandel stellt bereits heute die Winzer_innen vor große Herausforderungen. Dazu zählen Trockenperioden, verstärkte Sonneneinstrahlung, Spätfröste und Hagel, die die Weinpflanze und die Weinqualität negativ beeinflussen können. Viti-PV-Anlagen können potenziell einige dieser Auswirkungen des Klimawandels abmildern und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Welche Chancen bringen PV-Anlagen auf Rebflächen?
Diese Form der Energiegewinnung ist bisher noch kaum erprobt, hat aber etliche Möglichkeiten sich positiv auf das Klima sowie die Wirtschaft auszuwirken. Begonnen bei der Entschärfung des Flächennutzungskonfliktes, der erneuerbaren und emissionsarmen Energiegewinnung, der Erhöhung der Resilienz bezüglich der landwirtschaftlichen Erträge bis hin zur Bereitstellung zusätzlicher Schutzfunktionen bei Extremwetterereignissen (Klimaanpassung).
Erste Viti-PV-Pilotanlage in Deutschland
Ausgehend von einer Initiative eines Winzers aus Riegel wurden im Rahmen einer Projektarbeit zur Errichtung einer Viti-PV-Pilotanlage auf einer potenziellen Versuchsfläche in der Nähe der Michaelskapelle (Riegel) von Kursteilnehmer_innen der Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement (KEM)“ erste Voruntersuchungen durchgeführt. Die Gemeinde Riegel hat großes Interesse, weiteres Projektengagement zu fördern und ein entsprechendes Leuchtturmprojekt als Teil des örtlichen Klimaschutzkonzeptes zu integrieren. Da Viti-PV-Anlagen in Deutschland noch nicht etabliert sind, ergeben sich vielfältige Fragestellungen hinsichtlich der Anlagenkonzeption sowie der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit. Als Voraussetzung zur Realisierung einer derartigen Pilotanlage wurden, um eine fundierte Konzeptstudie zur Erforschung der Möglichkeiten und Umsetzung der Viti-PV-Anlagen erstellen zu können, Fördermittel aus dem badenova-Innovationsfonds beantragt.
Umsetzung und Ziele von PV-Anlagen auf Rebflächen
Die Analyse der Anforderungen an eine Viti-PV-Anlage im Weinbau ist ein zentraler Punkt der Studie. Um die Anlagenkonzeption und Vorplanung erstellen zu können, sollen geeignete PV-Module sowie Steuertechnik und Modul-Tragkonstruktion identifiziert werden. Im Rahmen des Projekts sollen außerdem baurechtliche Fragen geklärt und nicht zuletzt mögliche Betreiber- und Geschäftsmodelle für den Betrieb untersucht werden.
Die Minimierung von Projektrisiken, indem die technische und wirtschaftliche Machbarkeit untersucht werden, sowie die Erstellung valider Kosteneinschätzungen für den Bau, den Betrieb und das Monitoring einer Pilotanlage sind die Ziele des Projektes.
Vision von Viti-PV-Anlagen in Deutschland
Das Projektteam, welches sich aus drei Absolvent_innen der Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ zusammensetzt und von der Gemeinde Riegel als Projektpartner unterstützt wird, hat bereits eine Vielzahl von Ansprechpartnern kontaktiert, die alle ihre Unterstützung bei der Ausarbeitung zugesagt haben. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und nicht als reines Forschungsprojekt geplant. Es ist vielmehr auch auf die praktische Umsetzbarkeit hin ausgerichtet, an den Bedürfnissen der Winzer_innen und der im Klimaschutz tätigen Gemeinden orientiert und möchte als Modellprojekt zur breitenwirksamen Nachahmung ähnlicher Viti-PV-Anlagen in den Weinbauregionen am Oberrhein beitragen.
Die Erstellung eines Folge-Förderantrages ist, insofern sich mittels der Konzeptstudie die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit nachweisen lässt, beabsichtigt. Das hierfür erforderliche wissenschaftliche Monitoring wird im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung ermittelt.
Den Herausforderungen der praktischen Umsetzung von Agriphotovoltaik widmet sich das Innovationsfonds Projekt „Vino PV am Tuniberg | 2022-01“.
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