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    Anreizangebot für ökologische Bodennutzung | 2019-16

    Um ökologische Maßnahmen für Landwirte zu erleichtern, wird ein System der direkten, privaten Honorierung und Wertschätzung entwickelt.

    Projektdaten  
    Projektname Private Honorierung ökologischer Maßnahmen bei landwirtschaftlich genutzten Böden
    Projektnummer 2019-16
    Projektart Umweltkommunikation
    Projektträger Dr. Carola Holweg Nachhaltigkeits-Projekte
    Laufzeit 01.06.2019 - 31.05.2022
    Fördersumme 27.270 €

    Mehr Natur auf dem Feld? Ja, aber nicht allein zu Lasten der Landwirtschaft

    Fruchtbare Böden gehören zu unseren wertvollsten Ressourcen, trotzdem nimmt ihre Beanspruchung immer weiter zu. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung kommt es bspw. verstärkt zu Bodenerosion und der Auswaschung von Nährstoffen. Gleichzeitig fallen ausgleichende Elemente wie Hecken und Einzelbäume auf den Agrarflächen weg. All das führt zum Verlust stabiler und regenerativ-ertragreicher Böden und zu einer Entwicklung, die oft als „Verarmung der Landschaft“ empfunden wird.

    Das Bewusstsein in der Gesellschaft über den Zusammenhang zwischen Bewirtschaftungsweisen und positiven sowie negativen Umweltwirkungen wächst. Gleichzeitig besteht eine gewisse Distanz zwischen der Allgemeinbevölkerung und denen, die von der Landwirtschaft leben, was nicht selten zu Unverständnis und einseitigen Schuldzuweisungen über negative Umweltwirkungen führt.

    Ökologische Mehrwerte durch private Honorierung

    Eine Grundannahme des Projekts ist, dass weder der freie Markt, ein verändertes Einkaufsverhalten, noch gesetzliche Vorgaben alleine dazu ausreichen, die Landwirtschaft in absehbarer Zeit in die Lage zu versetzen, Boden ohne zu große Beanspruchung zu nutzen und Platz für Regenerationsräume und Artenvielfalt zu schaffen.

    Stattdessen setzt das Projekt bei der Idee an, dass auch private Direkthonorierungen eine Möglichkeit sind, ökologische Verbesserungen bei der Nutzung von Böden zu erreichen. Im Zentrum steht der Gedanke, dass ökologische Verbesserungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Bürger direkt unterstützt werden können, indem Sie honoriert und wertgeschätzt werden. Durch diesen Ansatz soll auch das Verständnis zwischen Bürger_innen und Landwirt_innen gefördert werden.

    Wie lassen sich die Menschen zusammenbringen?

    Das Projekt sollte zeigen, ob und wie Menschen für die Unterstützung ökologischer Zusatzmaßnahmen von Landwirten gewonnen werden können.

    Zu Beginn standen verschiedene Maßnahmenfelder im Raum, darunter solche, die die CO2-Speicherfähigkeit und Resilienz von Böden erhöhen, die Auswaschungsgefahr von Nitrat senken oder der Entwicklung „ausgeräumter Landschaften“ und dem Verlust von Biodiversität entgegenwirken. Als Projektergebnis ist festzuhalten, dass die Bereiche Landschaft und Artenvielfalt praktizierbare Umsetzungen boten, während die spezielleren Bodenthemen für eine Bürgerbeteiligung zu komplex schienen.

    Der erste Schritt bestand darin, Landwirt_innen als potenzielle Anbieter mit Flächenbesitz und Bürger_innen als potenzielle Privatförderer zu informieren und für die Projektidee zu gewinnen. Hierfür kamen sowohl Einzelgespräche, Aktionskreise mit Landwirt_innen, Bürger_innen, Unternehmen, Schulen und Hochschulen, sowie allgemeine Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz. Innerhalb der verschiedenen Formate wurden neue Denkprozesse angestoßen mit Blick auf die Situation der Landwirtschaft und die Frage, wie einzelne ökologische Schritte mittels privater Honorierung vorangebracht werden können Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite Nachhaltigkeits-Projekte.

    Erfolgreiche Umsetzung von ökologischen Maßnahmen

    Zur konkreten Umsetzung und Honorierung der ökologischen Maßnahmen, konnten sich Bürger_innen über eine Crowdfunding Plattform beteiligen und Maßnahmen finanziell unterstützen. Sie konnten aber auch direkt selbst handanlegen und beim Pflanzen von Sträuchern oder Bäumen mit anpacken. Beide Möglichkeiten fanden großen Anklang und so konnten während des Projekts unter anderem Feldgehölze als Sichtschutz, Nistplatz und Nahrungsquelle angepflanzt, bestehende Einzelbäume erhalten und Lebensraum und Nahrungsangebot für Wildbienen in bestehender Bewirtschaftung geschaffen werden. Die genauen Zahlen finden Sie im Abschlussbericht des Projekts.

    Drei wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt

    • Honorierprojekte bringen Bürger_innen und Landwirt_innen über das Tun zusammen. Bürger_innen, die sich nach Veränderungen in ihrer Umgebung sehnen, können sich direkt beteiligen. Landwirt_innen sind aufgeschlossen aufgrund der persönlichen Mithilfen und der Aussicht auf ein besseres Verständnis und Miteinander.
    • Honorierprojekte sind als Bürgerprojekte in der Lage, punktuelle Maßnahmen für ökologische Verbesserungen in der Landwirtschaft zu vermitteln, die von Agrarumweltmaßnahmen nicht tangiert werden. Für die gezeigten Umsetzungen lassen sich keine steuerlich-betrieblichen oder rechtlichen Hürden feststellen.
    • Honorierprojekte sind standortsabhängig individuell anzupassen und erfordern einen hohen Kommunikations-, Recherche- und Werbeaufwand. Der Erfolg der Projektidee und die Funktionalität der vorgestellten Vorgehensweise sind erwiesen. Was fehlt, ist die Finanzierbarkeit der benötigten Personalmittel.

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